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Genosse Kühn will ins Rathaus

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Ohne Gegenkandidaten wurde der SPD-Ortsvorsitzende Robert Kühn gestern Abend in nicht öffentlicher Sitzung einstimmig auch zum Bürgermeisterkandidaten nominiert. „Wir brauchen einen eindeutigen Generations- und Politikwechsel“, so sein Credo.

Robert Kühn steigt in den Ring ums Wiesseer Bürgermeister-Amt. / Quelle: Klaus Wiendl

Angekündigt hatte Kühn seinen Schritt schon im Mai. Nun folgte die Nominierungsveranstaltung am Donnerstagabend im Bürgerstüberl. Laut Kühn hätten sich etwa 20 Interessierte eingefunden. 12 Parteimitglieder seien stimmberechtigt gewesen, die laut Kühn ohne Aussprache alle für ihn votiert hätten. In seiner Vorstellungsrede, so seine Pressemitteilung, habe er erklärt, dass es ein “weiter so wie bisher” in Bad Wiessee nicht mehr geben dürfe.

Der Ort muss wieder zu alter Stärke zurückfinden.

Angesichts der großen Herausforderungen sei ihm an einer funktionierenden „Ortsgemeinschaft“ gelegen. Hier müsse ein Umdenken und Handeln in der Ortspolitik geschehen. Denn, so Kühn: „Transparenz und Mitnahme der Bürgerschaft gibt es unter dem bisherigen Bürgermeister nicht. Das darf und wird es in Zukunft nicht mehr geben“. Kühns Forderung: „Eine Bürgerversammlung über die Planungen des ehemaligen Lederer Areals“. Dort sollten die Fragen nach Bediensteten-Wohnungen und die gleichzeitige Schaffung von bezahlbarem Wohnraum geklärt werden.

Kühn attackiert Strüngmann

“Wenn Herr Strüngmann hier im Ort investieren will und eben auch teuren Wohnraum schafft, dann soll er auch 20 Prozent dieses Wohnraums unserem Kommunalunternehmen für einen gewissen Zeitraum zur Verfügung stellen. Das ist Solidarität. Und dafür kämpfe ich“, schreibt der 36-jährige Kandidat und fordert gleiches Recht für alle. Es könne nicht angehen, dass die Gemeinde bei SME Wert daraufgelegt habe, Wohnraum für das Personal zu schaffen und Strüngmann bei diesem Thema ungeschoren davonkomme. „Wo sind wir denn“, erregte sich Kühn auf Nachfrage, „das ärgert mich“.

„Schnellstmöglich gehandelt“ werden müsste laut Kühn auch bei der zeitgemäßen Ausstattung der örtlichen Feuerwehr. Angesichts der fehlenden Betreuungsplätze für Kinder, soll Kühn auch für ein Haus der Kinder geworben haben, „um den Kleinsten in der Gesellschaft eine zeitgemäße Infrastruktur zur Verfügung zu stellen“.

Die Nahversorgung stärken

Als Betreiber eines Schuhgeschäfts und Vorsitzender des Unternehmerverbunds „Aktive Wiesseer“, weiß Kühn, wo die Wiesseer der Schuh drückt. Deshalb fordert er nicht erst seit heute eine Stärkung des Ortszentrums mit einer ordentlichen Nahversorgung. “Das sind wir besonders unseren Senioren schuldig, dass diese fußläufig oder mit dem Rad ihre Besorgungen erledigen können“.

Bei der künftigen Liste der SPD zur Kommunalwahl will Kühn nicht auf im Gemeinderat erfahrene Kräfte verzichten. Dennoch würden auch junge Parteimitglieder „ganz vorne auf der Liste stehen“. Man sei bereit, einen „Generationswechsel einzuläuten“. Kühn setzt „ganz klar auf Neuanfang“. Nur mit ihm und seiner SPD könne es ein solidarisches Miteinander im Ort geben.


Container gegen fehlende Krippenplätze

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Eine Studie brachte es an den Tag: Die Gemeinde muss noch in diesem Jahr 12 neue Krippenplätze schaffen. Es bleibt nur eine Notlösung: Die Aufstellung von Containern. Der Gemeinderat ist alarmiert.

Statt eines Anbaus an der Kinderkrippe soll nun ein Container aufgestellt werden / Quelle: Klaus Wiendl

Die Kinderbetreuungsstudie der Firma MUC Consulting im Auftrag der Gemeinde bringt es auf den Punkt: Bis zum Jahr 2021 werden Bad Wiessee 10 bis 15 Krippenplätze fehlen – Tendenz steigend. Im gesamten Tegernseer Tal sieht es nicht besser aus. Laut Studie fehlen derzeit 50 Krippenplätze für die Kleinsten. Der Grund sei, dass Kinder in immer jüngerem Alter in die Betreuung gegeben werden. Denn angesichts des angespannten Wohnungsmarktes sei der Einkommensdruck auf Familien mit Kindern sehr hoch, so dass in den meisten Fällen doppelt verdient werden müsse.

Wenn sich diese gesellschaftlichen Strukturen weiterhin in der Art entwickeln, wie sie sich in der Vergangenheit abgezeichnet haben, müsste der Vorhalt an Plätzen deutlich steigen, wenn die Kommune ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachkommen möchte, machte Geschäftsleiter Hilmar Danzinger dem Gemeinderat deutlich. Außerdem könne es durch eine Erweiterung des Krippenangebotes, weiter steigenden Buchungszeiten und der finanziellen Unterstützung des Freistaates zu einer höheren Auslastung und damit zu einem zusätzlichen Bedarf kommen, so Robert Hobelsberger in seiner Studie. „Umso mehr Kinder von klein auf betreut werden, umso mehr zieht sich dies dann nach hinten“.

Betreuungsplätze fehlen hinten und vorne

Doch auch im Wiesseer Kindergarten sieht es nicht besser aus. Dort fehlen bis 2021 ebenso an die 15 Betreuungsplätze. Zudem sind die Einrichtungen in den Öffnungszeiten laut Hobelsberger relativ unflexibel. Denn die Wiesseer Einrichtungen „decken den Betreuungsbedarf nur zum Teil ab“. Hier sollte man im Sinne der berufstätigen Eltern über „flexible Öffnungszeiten nachdenken“.

„Wir haben dringenden Handlungsbedarf“, machte Danzinger als Fazit deutlich. Wie könnte eine schnelle Lösung aussehen, fragte Birgit Trinkl (Wiesseer Block), wäre eine Überbrückung, bis ein umfangreiches Konzept erstellt ist, in Containern möglich? „Es gibt sehr schöne gebaute Einrichtungen mit Containern“, wusste Experte Hobelsberger. Damit traf er den Nerv des Gremiums, das einen Anbau an der Grundschule, wo schon die Krippe untergebracht ist, nicht favorisierte. Diesen Vorschlag mit einem Anbau machte Tegernsees evangelischer Pfarrer Martin Weber, verantwortlich für die Trägerschaft der Wiesseer Kinderkrippe.

Anbau an Kinderkrippe verworfen

„Bei diesem Anbau habe ich Magenschmerzen, der ärgert uns in zwei Jahren furchtbar“, meinte Bernd Kuntze-Fechner (SPD). Zumal dies auch nur eine Notlösung und bei Weitem nicht der gewünschte große Wurf wäre. Auch für Fritz Niedermaier (Wiesseer Block) kam ein Anbau am Schulhaus nicht in Frage. Das Ensemble werde dadurch „verschandelt, wir brauchen ein Gesamtkonzept“. Niedermaier schlug stattdessen vor, den großen Parkplatz auf der Westseite der Schule zu überplanen. Bislang sei die Fläche „versiegelt und schiach“. Hier könne er sich eine Tiefgarage samt Kinderkrippe und Wohnungen fürs Betreuungspersonal vorstellen.

„Da wir jetzt schon die Quoten nicht erfüllen und das Thema extrem unter den Nägeln brennt“, so Florian Sareiter (CSU), „brauchen wir eine kurzfristige und schnelle Lösung mit Containern auf dem Schulgelände“. Deren „Attraktivität“ biete einem Fachpersonal wenige Anreize, meinte dagegen Kinderpädagoge Rolf Neresheimer (ranBW). „Das ist nicht prickelnd“, meinte er und warb für einen Neubau. Markus Trinkls (Wiesseer Block) Empfehlung dagegen lautet, um sich Luft für ein Gesamtkonzept zu schaffen: „Zack, Container holen, draufsetzen“. So lange, bis eine „große“ Lösung mit einer gemeinsamen Kindereinrichtung in Sicht ist.

Diese würde aber ein entsprechendes Grundstück voraussetzen. „Das ist eine finanzielle Sache. Träume können wir nicht realisieren“, warnte Kurt Sareiter (CSU). Dennoch besteht Handlungsbedarf, denn der katholische Kindergarten Maria Himmelfahrt ist stark in die Jahre gekommen. Ob das Gebäude überhaupt noch saniert oder gleich abgerissen werden muss, ermitteln derzeit Gutachter. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die Verwaltung mit einer Kostenkalkulation für die Aufstellung von Containern zu beauftragen. „Ziel ist es, noch in diesem Jahr zwölf zusätzliche Krippenplätze in der Gemeinde entstehen zu lassen“.

Strüngmann weitet sich in Bad Wiessee aus

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33.000 Quadratmeter gehören Thomas Strüngmann und seiner Familie schon in Bad Wiessee. Nun erwarb der Unternehmer neben seiner geplanten Luxusherberge ein weiteres Objekt unweit der Seepromenade.

Strüngmanns neuester Erwerb: Das Hotel am Kureck mit dem Café Held. / Quelle: Klaus Wiendl

Groß war das Echo, als Thomas Strüngmanns Architekten Thomas Maier und Urs Fridrich Anfang August ein völlig neues Konzept für ein „Dorf im Dorf“ – Luxushotel an Wiessees Flaniermeile vorstellten. Sie präsentierten Entwürfe des Mexikaners Manuel Cervantes, der ein Chalet-Dorf mit insgesamt 117 Wohneinheiten auf 16.000 Quadratmetern Geschoßfläche plant. Der Komplex mit der „Assoziation einer Stadelarchitektur“ fand im Gemeinderat wegen seiner „Kleinteiligkeit“ viel Zustimmung.

Sie reichte von „extremer Professionalität“ des Konzepts, das eine „sinnvolle Anordnung für ein Hotel im Kurpark“ ergebe, bis zum Dank, dass Wiessee über den Partner Strüngmann „sehr froh sein“ könne. Weniger erfreut zeigte sich Ingrid Versen. Sie vermisste angesichts des Bettenschwunds an der Seepromenade „ein schönes großes Hotel“. Mit ihrer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat unter anderem, dass die vorgestellten Planungen „weiter vorangetrieben werden“.

Personalwohnungen für Strüngmanns Hotel

Doch schon im August wussten nur wenige Eingeweihte, dass Strüngmann in unmittelbarer Nachbarschaft ein weiteres weitläufiges Objekt erworben hatte, das Garni „Hotel am Kureck“ der Familie Held mit dem gleichnamigen Café. Kenntnis von Strüngmanns Ausdehnung an der Bodenschneidstraße hatte auch Bürgermeister Peter Höß, wie er der Tegernseer Stimme bestätigt.

Einzelheiten der Kaufabsichten Strüngmanns wolle er nicht nennen, die sollte man bei dessen Athos GmbH erfragen. Auf Nachfrage bestätigt deren Pressesprecher Prof. Stephan Heller nun die Informationen der Tegernseer Stimme: „Mit der Familie Held ist ein Vertrag abgeschlossen worden. Das Ziel ist es, hier Personalwohnungen zu errichten“. Sie waren schon im Juli 2017 Streitpunkt.

Hotelierin kapituliert vor künftiger Baustelle

Die Räumlichkeiten für Mitarbeiter sollten in einem „städtebaulichen Vertrag“ festgeschrieben werden, so die Forderung des Gemeinderats damals. „Was aber passiert, wenn wir keine Grundstücke finden“, fragte Strüngmanns Projektleiter Maier das Gremium seinerzeit. Nun wurde das Grundstück gleich gegenüber gefunden. Noch-Eigentümerin Christina Held will ihr 16-Zimmer-Hotel samt Café und einem Anbau mit sechs Ferien- und Privatwohnungen vorerst weiterbetrieben, sagt sie im Beisein ihres Sohnes in dem getäfelten Gastraum.

Doch in ihren Worten schwingt Verbitterung mit, „denn eigentlich wollten wir gar nicht verkaufen“, bedauert die Gastronomin. Aber als sie vor zwei Jahren die Pläne Strüngmanns gesehen habe, „reifte der Entschluss zu diesem Schritt“, obwohl vor wenigen Jahren noch viel in das Hotel „investiert wurde“, so Held. Doch die gut zweieinhalb Jahre Bauzeit seien „der Tod für jeden Hotelbetrieb“, zumal alle Zimmer zur künftigen Baustelle gehen würden.

„Auch die Tiefgarageneinfahrt und die Stellplätze hätten wir dann direkt vor der Nase“. Das sei ihr „betriebswirtschaftlich zu riskant“ gewesen, beklagt Held. Im Raum wäre womöglich eine Insolvenz gestanden, „so wie jetzt bei dem Reiseunternehmen Thomas Cook.“ Das wollte sie sich ersparen, daher sei ihre Immobilie mit 3.000 Quadratmetern im August an Strüngmann verkauft worden. Mit einem Auszug rechnet Held spätestens im Jahr 2021.

Im Hotel Wittelsbach gehen die Lichter im November für immer aus

Dagegen endet der Betrieb des Hotels Wittelsbach endgültig Ende Oktober, wie Pressesprecher Heller mitteilt. „Der genaue Abrisstermin für das Haus Wittelsbach steht jedoch noch nicht fest“. Doch für Pächter Rudolf Krippner ist das Ende des Familienbetriebs nahe. „Im November ist Schluss“, sagt er voller Wehmut, denn er sei in den elterlichen Betrieb „reingewachsen“.

Für das Hotel Wittelsbach kommt das Aus im November. / Quelle: Klaus Wiendl

Der Verkauf des 2.000 Quadratmeter großen Grundstücks an Strüngmann vor fünf Jahren sei ihm schwergefallen. In dem 30-Zimmer-Hotel stecke sein Herzblut. Doch um das Hotel weiter zu betreiben, hätte Krippner sehr viel Geld in den Brandschutz investieren müssen. Vor allem deshalb entschloss sich seine Familie zum Verkauf und erwarb dafür das Hotel Bavaria mit 17 Zimmern in der Adrian-Stoop-Straße. „Den unmittelbaren Blick auf den See von der Wittelsbach-Hotel-Terrasse aber werde ich vermissen“, bedauert Krippner.

Diesen werden vielleicht schon 2023 Strüngmanns Gäste genießen können. Dessen Sprecher Heller ist jedenfalls „erfreut über den extrem großen Zuspruch zu unseren Plänen aus der Bevölkerung. Es war wirklich sehr klug und weitsichtig, die Wünsche aus der Politik und der Nachbarschaft in unserer Planung so umfassend aufzugreifen und umzusetzen“.

 

Rottach-Egern will Energiewende schaffen

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Immer mehr Menschen wollen etwas gegen den Klimawandel unternehmen. Ob auf privater oder kommunaler Ebene. Dazu gehört auch die Energiewende. Man habe bei Reduzierung von fossilen Brennstoffen in der Gemeinde schon viel getan, hieß es zuletzt in Rottach. Doch eben nicht genug.

Zuletzt wurde in Rottach-Egern der Entwurf eines neuen Energienutzungsplans vorgestellt. / Quelle: Energiewende Oberland

Im vergangenen Gemeinderat von Rottacj-Egern stellten Vertreter der „Energiewende Oberland GmbH“ aus Penzberg den Entwurf eines neuen Energienutzungsplans vor. Es waren viele Verbrauchswerte von Wärme und Strom der Kommune, die Projektmitarbeiterin Christiane Regauer zunächst aus dem Jahr 2018 präsentierte. Die Wärme verbrauche mit 54 Prozent den „größten Batzen“ an Energie, gefolgt vom Verkehr mit 30 Prozent und dem Strom mit 17 Prozent. Beim Strom würden auf private Haushalte über 56 Prozent entfallen, auf kommunale Liegenschaften 0,66 Prozent. Insgesamt hat der Stromverbrauch laut Regauer „erfreulicherweise leicht abgenommen“.

Weniger erfreulich sei bei der Stromerzeugung der Anteil erneuerbarer Energie, sie mache nur 1,2 Prozent aus. Bei der Wärme sei das Erdgas als Quelle mit knapp 45 Prozent dominant. Das inzwischen geächtete Heizöl bringt es noch auf einen Anteil von 30 Prozent. Die erneuerbaren Energien würden mit 6,7 Prozent zum Wärmemix beitragen. Bei den gemeindlichen Liegenschaften würden beim Stromverbrauch vor allem Kutschenmuseum und Gäuwagerl aus dem Rahmen fallen, beim Rathaus sehe die Gemeinde laut Regauer „ganz gut“ aus.

Anders sieht es dagegen beim Wärmeverbrauch der Gemeindewohnungen und im Rathaus aus. „Die liegen über dem Verbrauchskennwert“. Kein Wunder, so Andreas Scharli, Teammanager der Energiewende Oberland, der im Ratssaal neben den Heizkörpern saß: „Die sind warm“, trotz spätsommerlicher Temperaturen. „Wer hat denn das veranlasst?“, fragte Bürgermeister Christian Köck. Das liege wohl am Alter der Thermostatköpfe, beschwichtigte Scharli. Hier sei in der Gemeinde noch großer „Handlungsbedarf“.

Risiko der Legionellen-Bildung

In den Schulen sei der Heizkessel noch älter. Hier könne man trotz der Gasheizung neue Techniken einsetzen. Bislang würden dort jährlich 56.000 Euro verheizt werden. „Das ist ein stattlicher Betrag“, so Scharli, „daher sollte mit der TEG, der Tegernseer Gasversorgung, nochmals über den Preis nachverhandelt werden“. Er wisse, „dass da noch Spielraum besteht“.

Der Energieverbrauch in MWh nach Sektoren in Rottach-Egern. / Quelle: Energiewende Oberland

Beim Schulhaus sei die Warmwasserversorgung, die bis in alle Nebengebäude geleitet werde, „ein Unding“ und daher nicht mehr auf „dem Stand von heute“. Zudem habe man ein „erhöhtes Risiko von Legionellen-Bildung“. Dies müsste „dringend“ abgestellt werden. Mit dem Rückbau des Warmwassers auf eine kombinierte Gas- Pelletheizung wären „erhebliche Kosten“ einzusparen. Da aber der Platz für die Lagerung von knapp 100 Tonnen Pellets fehle, empfehle er ein Blockheizkraftwerk, so Scharli.

Fertigstellung des Maßnahmenkatalogs

Zukunftsweisend sind laut dem Energieexperten auch Photovoltaikanlagen auf den Dächern, wie sie vermehrt bereits bei größeren Hotels auf den Dächern zu finden seien. Viel zu erreichen sei auch, wenn bei größeren Betrieben in Küchen und Wäschereien nicht alle Maschinen gleichzeitig eingeschalten würden, was zu einer „enormen Lastspitze“ führe. Würden die Maschinen nacheinander anlaufen, könnte der „Lastgang“ bis um 30 Prozent reduziert werden. Laut Scharli seien die „meisten Hotelbesitzer“ schon in dieser Richtung unterwegs, denn bei den Verbrauchsdaten „ist noch viel Musik drin“.

Er sei froh, dass es diese Analyse jetzt gebe, meinte Thomas Tomaschek (Grüne) nach der Vorstellung des Energienutzungsplans. „Denn ohne diese Daten wüssten wir nicht, wo wir stehen“. Man habe ansonsten „keine Ahnung von den Verbrauchsdaten und was energetisch passieren müsste“. Denn der ganze Landkreis habe sich als Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. „Das hat auch die Gemeinde unterschrieben“, so Tomaschek.

Damit der Plan nicht in der Schublade lande, müsse man jetzt „die Lehren daraus ziehen“. Als Entgegnung auf Tomaschek meinte Köck, „bei den Projekten der vergangenen Jahre haben wir uns immer an den neuesten Richtlinien orientiert. Das werden wir auch künftig machen“. Bereits am 9. Oktober will der Gemeinderat einen Maßnahmenkatalog auf den Weg bringen

Ernüchterung nach Welle der Hilfsbereitschaft

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Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle 2015 bildeten sich landkreisweit viele Helferkreise. Doch nicht wenige gingen inzwischen von der Fahne. Dieser Negativtrend lag nun dem Kreisausschuss auf dem Tisch.

Die Angebote des Helferkreises werden gut angenommen. V.l.n.r.: Francis Omerion, Eddy Biyogho (Verein Mensch zu Mensch), Friederike Enders und Ursula Janssen (Helferkreis).
Tegernseer Helferkreis / Archivbild

Vordergründig ging es in Miesbach am Mittwoch um die Fortführung der Finanzierung einer Vollzeitstelle. Diese soll die Koordination der etwa 150 ehrenamtlichen Helfer in der Flüchtlingsarbeit der Caritas Miesbach übernehmen. Befristet für das Jahr 2020 will sich der Landkreis weiterhin mit 50 Prozent an den Kosten von über 96.000 Euro beteiligen.

Die Zuwendung von knapp 50.000 Euro sei notwendig, da der Umgang mit den derzeit 760 Geflüchteten trotz sinkender Zahlen „auch weiterhin eine große Herausforderung für alle beteiligten Akteure darstelle“. Vier Jahre später zieht die Caritas nun aber eine ernüchternde Bilanz.

Helfer kommen an Belastungsgrenzen

In einigen Gebieten sind laut dem Bericht der Caritas von „vielen Helfern nur noch Einzelne übrig“, weshalb die Belastung für die verbliebenen Helfer erheblich angestiegen sei. „Es ist eine der wichtigsten Aufgaben der Ehrenamtskoordinatoren, die Ehrenamtlichen zu beraten und zu schulen. Die freiwilligen Helfer stoßen bei ihrer Arbeit häufig an die eigene Belastungsgrenze und sind gleichzeitig starken Frustrationen ausgesetzt. Der persönliche Kontakt zu Geflüchteten, deren Asylverfahren abgelehnt wurde und denen daher eine Abschiebung droht, stellt die Ehrenamtlichen vor eine große emotionale Herausforderung.”

Es würden dabei enge Bindungen zwischen Asylbewerbern und Helfern entstehen und somit besteht auch eine hohe Anteilnahme für das jeweilige Schicksal. “Um die ehrenamtliche Tätigkeit in der Flüchtlingsarbeit dauerhaft zu gewährleisten, ist es daher unbedingt notwendig, den Helfern ein hohes Maß an Unterstützung und Wertschätzung zu teil werden zu lassen“.

Ehrenamtliche leisten Hauptarbeit

Neben den bisherigen Aufgaben, sollen sich die zukünftigen Projekte der Ehrenamtskoordinatoren wandeln. Einerseits würden auch weiterhin Neuzuweisungen in den Landkreis erfolgen, andererseits gebe es auch schon einige anerkannte Flüchtlinge. Diese würden von den Ehrenamtlichen unter anderem bei der Arbeits- und Wohnungssuche unterstützt. Aufgabe der Ehrenamtskoordinatoren sei es, die Freiwilligen in ihrer Rolle zu stärken. Interkulturelle Beratung und Kommunikation seien wichtige Bestandteile um Missverständnissen und Frustrationen auf allen Seiten vorzubeugen.

Auch Mieterqualifizierung soll wieder von den Koordinatoren angeboten werden, zusätzlich zu neu geplanten Projekten, wie beispielsweise die Qualifizierung von Kulturdolmetschern. Auch Kurse für Frauen und Kinder sind in Planung, um Integration in allen gesellschaftlichen Bereichen voran zu treiben. Neben Helfer-Stammtischen sollen wöchentlich stattfindende, interkulturelle Sprechstunden Bestandteile der Ehrenamtskoordination sein.

Aufruf nach mehr freiwilligen Helfern

Die Caritas-Ehrenamtskoordinatoren würden dabei Strukturen schaffen, beispielsweise mit Stammtischen, um die freiwilligen Helfer zu unterstützen und zu leiten. Die Begleitung der Ehrenamtlichen ziele darauf ab, „deren wichtiges Engagement zu fördern und langfristig sicher zu stellen“. Man würde sich sehr freuen, so Birgit Landthaler, Leiterin des Caritas Zentrums Miesbach, „wenn sich wieder mehr Menschen ehrenamtlich engagieren würden“. Ohne sie wäre die Integration von Flüchtlingen nicht zu leisten.

Einstimmig befürwortete der Kreisausschuss die Arbeit der Ehrenamtskoordinatoren, die sie mit Unterstützung des Landkreises weiterführen sollen. Ob finanziell befristet oder nicht soll demnächst ein Runder Tisch des Kreistages entscheiden.

Biberfalle in der Weißachau

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Seit geraumer Zeit bringt eine Biberfamilie an der Weißach die Gemüter auf die Palme. Ihr Treiben am Damm wird teilweise mit Sorge betrachtet. Nun greift man mit einer Biberfalle durch. Für Tierfreunde ein „grausamer Akt“.

Lebendfalle für Biber in den Weißachauen / Foto: Werner Glöckl

Bei einem „Gassigang“ am Dienstag mit seinen beiden Hunden habe er seinen Augen nicht getraut, berichtet TS-Leser Werner Glöckl aus Rottach-Egern. „Ich habe drei Männer beobachtet, die in den Weißachauen südlich der Hirschbergler Hütte eine große Lebendfalle aufgestellt haben“. Seine Frage, was es damit auf sich habe, sei mit einem kurzen „nix“ beantwortet worden.

Ein abschlägiges „nein“ habe er vernommen, so Glöckl, als er wissen wollte, ob es bei dem großen Käfig um eine Falle handeln würde. Offenbar wusste man davon auch nichts im Rathaus von Rottach, denn Glöppl wurde an das Landratsamt verwiesen. Dort sei ihm erklärt worden: „Das ist mit uns abgestimmt und der Tierschutz muss nicht über alles informiert werden“. Diese Auskunft ließ Glöckl nicht ruhen.

Biberfalle vom Landratsamt angeordnet

Denn seine Sorge war, dass ein Biber, der von den ausgelegten Äpfeln angezogen in die Falle getappt war, dort womöglich länger gefangen wäre. So schaute Glöckl nach eigenen Angaben noch am gleichen Abend wieder zur Falle und fand einen geschlossenen Käfig vor, nur ohne Biber. Auch zwei Tag später, heute, seien die Fallensteller noch nicht vor Ort gewesen, um den Biber mitzunehmen oder die Falle neu zu präparieren, berichtet der Rottacher.

„Man versucht also hier einen Biber innerhalb dieser Lebendfalle zu töten, falls er drin wäre“, so die Vermutung Glöckls, Das sei eine „absolute Tierschinderei“ und ein unfassbarer Vorgang.

Hier wird als der Begriff Tierschutzgebiet so verstanden, dass sich die Menschen vor den Tieren schützen und nicht umgekehrt.

Dagegen erklärt die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts auf Nachfrage, dass ein Jäger die Falle „mindestens einmal täglich zu kontrollieren hat“. Nach Kenntnisstand von Pressesprecher Birger Nemitz erfolge das auch. „Ebenso ist unser Naturschutzreferent regelmäßig in dem Gebiet“. Grundsätzlich sei vom Landratsamt in der Weißachau von Kreuth, südlich der Wallbergstraße, die Entnahme eines Bibers und der Abbau von acht Biberdämmen genehmigt worden.

Der Abbau der Dämme und das Aufstellen der Falle sei auf Grund der Dringlichkeit in dem Bereich notwendig. „Es waren immer wieder große Gebiete überschwemmt“, so Nemitz. „Auf den überschwemmten Flächen befinden sich streng geschützte seltene Arten, also Pflanzen. Diese vertragen eine längere Überschwemmung nicht, daher hat die Naturschutzbehörde hier gehandelt“.

Äpfel als Lockmittel in der Biberfalle / Foto: Werner Glöckl

Verständnis für die Fallensteller bringt auch die Rottacher Gemeinderätin und Tierschützerin Johanna Ecker-Schotte auf. Die Leiterin des dortigen Tierheims verweist auf die „Artenschutzrechliche Ausnahmeverordnung“ Bayerns, wonach vom 1. September bis 1. März solche „Zugriffe“ möglich seien, wenn sie von einem „Berechtigten“ durchgeführt werden, so Ecker-Schotte auf Nachfrage gegenüber der Tegernseer Stimme.

Es handelt sich wohl um eine Lebendfalle, was positiv zu bewerten wäre, wenn man wüsste, ob die Tiere umgesiedelt werden.

Im Gemeinderat von Rottach-Egern hegte man vor Monaten schlimmste Befürchtungen über die rastlosen Nager. Sie könnten den Weißachdamm untergraben, der dann bei „Hochwasser brechen“ würde, dann sei was „los“ am Eisernen Steg. Aber auch so machen die Dauer-Überschwemmungen dem Trachtenverein D’Hirschbergler schon zu schaffen.

Mit seinem Damm habe der Biber kostbares Gebiet unter Wasser gesetzt. Die Folge: Weideflächen seien verloren, Bäume abgestorben. Von einem Abschuss sprach der Gemeinderat zwar nicht, doch von einer „Entnahme“. Gegen die hätte auch Glöckl nichts, „wenn die Biber dann nachweislich anderswo wieder unter Aufsicht des Tierschutzes ausgesetzt werden“. Geschehe dies nicht, seien die Fallensteller „eiskalte Killer“ die einen „grausamen Akt“ vollstrecken würden.

Vom Blitz erschlagen

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Die Kulisse in den Weißachauen von Kreuth heute war prächtig, die Kuhglocken tönten schon von weitem. Aber die Herde des Schlemmhofs kam nicht vollzählig nach Rottach-Egern zurück, ein Jungtier wurde vom Blitz getroffen. Deshalb fiel auch das traditionelle Schmücken aus.

Freunde, Bekannte und Treiber helfen beim Almabtrieb zusammen: Vorneweg die Sennerin / Foto: Klaus Wiendl

Seit Juni graste das Vieh des Schlemmhofs der Landwirte Marlies und Hans Kiening unter dem Risserkogel. Ein Teil auf der Ableitenalm, die erstmals 1529 urkundlich erwähnt wird. Der andere Teil der Herde auf der Bayr-Alm, oder wie sie dort heißt: Boareibl. 35 Stück Vieh machten sich heute Morgen auf den langen Weg ins Tal, angeführt von der Sennerin. Doch anders als sonst waren die Tiere nicht festlich geschmückt. Das sogenannte Aufkranzen mit mächtigen Kronen aus Strohblumen musste ausbleiben.

So fordert es der Brauch, wenn ein Tier verunglückt. Bei der Herde der Kienings war es ein Blitz, der ein Jungtier erschlug. Gleiches Schicksal ereilte in diesem Sommer wohl auch die Herden der Kreuther Landwirte Reifenstuhl und Bierschneider, wie eine ortskundige Zuschauerin wusste.

Die haben auch zwei Kälber verloren, deswegen kamen sie vergangenen Samstag auch nicht geschmückt von den Almen.

Mit ihren Tieren am Hof angekommen, sind die Kienings sichtlich erleichtert, dass der Abtrieb ohne Blessuren verlief. Die Herde wurde wieder auf die Hofweide zum Ausruhen und Grasen geschickt, Freunde und Treiber der Kienings erwartet ein gemütlicher Ausklang des aufregenden Tages. „Jetzt gibt`s für meine Mannschaft Kaffee und Kuchen“, so Marlies, die Bäuerin vom Schlemmhof.

Sie hatte zuletzt für ihren traditionsreichen Bauernhof Ecke Weißachau- und Hofbauernstraße einen Laufstall im Gemeinderat beantragt und einstimmig genehmigt bekommen. Bei den Kienings steht das Tierwohl offenbar ganz hoch im Kurs.

Fotostrecke vom heutigen Almabtrieb / alle Bilder Klaus Wiendl

35 Jungrinder werden geleitet.
Die Jungtiere tragen nur ihre Glocken, der Festschmuck bleibt ihnen in diesem Jahr verwehrt.
Auch für die Spaziergänger eine willkommene Abwechslung.
Geschafft: Die Gemeinschaft des Schlemmhofs in Rottach-Egern.
Bald bekommen die Rinder auf dem Schlemmhof einen Laufstall.
Die Bäuerin des Schlemmhofs, Maria Kiening (l.), wird gleich
Selbstgebackenes den freiwilligen Helfern anbieten.
Die Rinder sind wieder auf ihren angestammten Weideflächen.

Kaiserwetter beim Bauernherbst

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Die Naturkäserei Tegernseer Land rief und Hunderte ließen sich den Bauernmarkt nicht entgehen. “Stopp and Go” auf der angrenzenden B307.

Josef Bogner senior, Aufsichtsratsvorsitzender der Naturkäserei, in
seinem Element am Grill / Alle Fotos: Klaus Wiendl

Der Bauernmarkt mausert sich in den Dimensionen. Was Josef Bogner senior vor 17 Jahren als damaliger Chef der Naturkäserei noch auf bescheidene Beine stellte, ist im Tal nicht mehr wegzudenken. Zwar führt man in der Naturkäserei keine Statistik über Besucherzahlen, doch der neue Geschäftsführer Franz Stuffer spricht nun mit über 25 Ständen von einer Erfolgsbilanz. Heute erwartet er weit mehr als 2.000 Besucher, die sich nicht nur vor den Buden und in der Fressmeile drängen, sondern sich auch im Verkaufsladen der Käserei umschauen und kaufen. „Es ist ein Kommen und Gehen“, sagt Stuffer, „die Leute gehen zuerst Wandern und schauen dann vorbei“. Zu sehen bekommen sie vor allem heimische Handwerkskunst der verschiedensten Stilrichtungen und Arten. Vom Selbstgebackenen der Bäuerinnen, über kunstvolle Aquarelle des Malers Klaus Altmann.

Beim Handwerk reicht es von gefertigten Filzarbeiten zu fein Gedrechseltem und Kunstwerke aus Hopfendolden. Verhungern oder verdursten muss auch keiner. Die Renner an den Ständen sind Raclettebrote und Grillfleischsemmeln. Bier gibts vom Fass. Die Halbe zu erschwinglichen Preisen. Für die musikalische Umrahmung sorgt die „Vaschiaba Musi“ aus Tegernsee, junge Musiker im Alter von 18 bis 24 Jahren. Jungunternehmerin ist quasi auch Sophie Obermüller, sie hat die ersten 100 Tage als neue Vorstandsvorsitzende der Naturkäserei hinter sich. Wie es ihr in dieser Zeit erging, will die TS wissen: „Spannend ist es“, sagt Obermüller und lacht. „Wenn man etwas gescheit machen möchte, kann man sich reinhängen“. Wenn sie etwas mache, dann mache sie es „gscheit“.

Unsere schönsten Bilder vom Bauernherbst.

Sophie Obermüller, neue Chefin der Naturkäserei

Die “Vaschiaba Musi” aus Tegernsee spielte auf

Wo Feuer ist, ist auch Rauch beim Grillen

Kunstmaler Klaus Altmann mit eigenem Stand


Harsche Kritik an Westerhof-Plänen

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Nachdem der Tegernseer Stadtrat zuletzt die Pläne von Andreas Greither für das geplante Gesundheitshotel als „überdimensioniert“ ablehnte, stößt die SGT nun ins gleiche Horn. Sie kritisiert in einem Schreiben an Bürgermeister Johannes Hagn, die Nachteile des Bauvorhabens „billigend in Kauf“.zu nehmen.

So soll das neue Gesundheitshotel aussehen / Quelle: Projektplanung Blüml

Mitte Juli lag dem Tegernseer Stadtrat bereits ein konkreter Bauantrag für ein Gesundheitshotel vor. Und dies, obwohl die dritte Auslegung des Bebauungsplans noch läuft. Bedenken haben rund 50 Privatpersonen gegen Greithers Pläne geäußert. Er will auf dem 12.000 Quadratmeter großen Hanggrundstück etliche Gebäude schleifen und Platz für Neubauten mit 134 Zimmern und 50 Personalzimmer schaffen.

Auch einige Chalets sind geplant, der Wellnessbereich soll sich terrassenförmig über den Hang erstrecken. Rund 80 Millionen Euro will Greither dem Vernehmen nach investieren. Doch er hatte offensichtlich die Rechnung ohne den Stadtrat und dem Bauamt gemacht. Denn deren Leiterin, Bettina Koch, die dem Stadtrat erstmals verschiedene Ansichten zeigte, gab zu bedenken, dass der Bebauungsplan noch nicht rechtskräftig und auch ein Durchführungsvertrag noch nicht abgeschlossen sei.

Bei einer Prüfung habe sich zudem gezeigt, dass Balkone und Dachüberstände über die im Bebauungsplan festgelegten Grenzen hinausragen. Das wurde einigen Stadträten dann doch zuviel. „Das Ding ist überdimensioniert“, hieß es ebenso, wie die Einwohnergleichwerte (EGW) seien „intransparent“. Die Folge war, dass der Bauantrag zunächst mit deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde.

Schutzgemeinschaft äußert Kritik

Rückenwind erhofft sich dadurch auch die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal (SGT). Deren Vorsitzende, Angela Brogsitter-Finck, sieht in dem Bauvorhaben einen „nicht wieder gut zu machenden Eingriff in das Ökosystem am Waldrand des Großtegernseer Berges“. Die Georisiken versuche die Stadt durch Gutachten zu zerstreuen. Diese würden urteilen, dass es sich nur um ein „Bauvorhaben mit mittlerer geotechnischer Schwierigkeit“ handeln würde.

Für die SGT aber verschlechtere sich die Hangstabilität mit einer mehr „als Verdoppelung der überbauten Fläche, 15.000 statt bisher 7.000 Quadratmeter“. Durch die gestiegene Baumasse erhöhe sich „unweigerlich auch der Druck“ auf den Hang. Irgendwohin müssten Drainagen das Wasser ja leiten, so Brogsitter-Fink. „Die versiegelten Flächen stehen für eine natürliche Entwässerung nicht mehr zur Verfügung“.

“Verlust traditioneller Werte”

Deutlich ins Gericht geht die SGT auch mit den Abrissplänen. Denn damit werde vom einst geschichtsträchtigen Ort nichts übrigbleiben. „Das Haupthaus wurde aus Tuffstein gebaut und die Giebelbalken aus dieser Zeit wurden noch mit der Axt behauen.“, zitiert die SGT den Westerhof auf seiner Internetseite. Es abzureißen ohne einen Versuch, es in ein neues Gebäudeensemble zu integrieren und zumindest den Hofcharakter zu erhalten, beklagt Brogsitter-Finck, zeuge von „Respektlosigkeit gegenüber der alten Tradition des Klosterhofs“.

Gerade die ortsprägende Architektur und alpenländische Kultur suche der Gast im Tegernseer Tal; traditionelle Werte, Nachhaltigkeit, intakte Natur, echtes Brauchtum und Authentizität. Das mache die Destination Tegernseer Tal stark. „Aber sicher kein zur Schau gestellten Gigantismus“. Die kulturelle Einheit mit ihrer Verbindung Kloster, Kirche und bäuerliches Fundament „wird unentschuldbar gestört“. Daher bittet die SGT den Tegernseer Stadtrat, die Entscheidung „noch einmal zu überdenken“. Und zitiert Michael Heim, den verstorbenen Historiker aus dem Tal: “Wir bauen uns die Landschaft zu für die Leute, die dann nicht mehr kommen, weil die Landschaft so zugebaut ist“.

Die Müll-Fee vom Berg

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Damit die Wanderwege über dem Tegernsee nicht zu Müllhalden verkommen, sammelt Barbara Filipp eifrig die Hinterlassenschaften der Tagestouristen. Und da kommt was zusammen, als die Tegernseer Stimme die ausgebildete Gästeführerin begleitet.

Barbara Filipp will ihre Gäste auf möglichst sauberen Wegen führen / Bild: Klaus Wiendl

Wir parken das Auto an der Neureuthstraße und gehen den Westerhofweg zur Neureuth hinhauf. Unterwegs erzählt Barbara Filipp wie sie zur Müllsammlerin wurde. Sie sei 2011 bei der „ersten Crew“ gewesen, die von der Tegernseer Tal Tourismus (TTT) zur Gästeführerin ausgebildet wurde. Zwar werde sie in der Mehrzahl für Kulturführungen vermittelt, doch wenn sie Wanderer führe, erzählt die 60-Jährige, dann meistens auf die Neureuth oder die Galaun am Riederstein.

Oft seien es englischsprachige Gäste. Damit ihre Urlauber auch saubere Wege vorfinden, „gehe ich diese schon vorher ab“. Alle paar Wochen sei sie auf die Suche nach Müll, sagt Filipp. Zuletzt habe ein britisches Ehepaar erstaunt reagiert, als es ein Papiertaschentuch am Wegesrand entdeckt hatte. Davon gibt es viele, wie man auf dem Weg hoch zur Neureuth sieht. Bereits nach einem kurzen Streckenabschnitt hat Barbara Filipp schon über 20 Papiertaschentücher in ihrem Plastikbeutel versenkt. Den Westerhofweg hatte sie zuletzt am 10. August inspiziert.

Nach der Schneeschmelze kommt viel zum Vorschein

Noch schlimmer sei es nach der Schneeschmelze, „da läuft viel auf“. Dann kommen die Papiertaschentücher zum Vorschein. Ihr geübter Blick findet sie auch unter einer Schicht von Fichtennadeln. Zwar hat Filipp auch schon Kleidungsstücke aufgelesen, doch dies sei eine Ausnahme. Eine direkte Müllentsorgung habe sie an den Wanderrouten noch nicht entdeckt. „Es ist kein wirkliches Müllproblem“, so Filipp, doch die zahlreichen Papiertaschentücher „sind eine optische Beeinträchtigung“. Zudem würden sie sich nicht sonderlich schnell zersetzen.

Aber auch achtlos weggeworfene Kronenkorken und Zigarettenkippen verletzen schon Filipps „ästhetisches Empfinden“. Ihre Wandergäste suchen eine „heile und intakte Natur und keinen Müll“. Die 60-Jährige versteht sich vorrangig auch nicht als Müllsammlerin, doch sie will ihren Gästen den bestmöglichen Eindruck vom Tal bieten.

Die “Tagesausbeute” einer Tour Filipps auf die Neureuth / Bild: Barbara Filipp

Vom Müllproblem weiß auch Thomas Gigl ein Lied zu singen. Der Wirt der Neureuth bittet seine Gäste, „den mitgebrachten Müll, gemäß der alten Bergregel, auch wieder mit ins Tal nehmen”. Das Müllproblem sei so unerträglich geworden, dass er sich gezwungen sieht, seine Terrasse außerhalb der Öffnungszeiten zu sperren. Manche „Gäste“ würden sich so „aufführen“, dass sie als Wirtsleute „jeden Morgen gezwungen waren, Sektflaschen und Müll einzusammeln und Kerzenwachs von den Tischen zu kratzen.“ Davon abgesehen, muss Gigl den Müll selbst entsorgen und ins Tal fahren.

Der Eindruck von Gästeführerin Filipp ist, dass auf den Wegen zur Galaun weniger Müll weggeworfen werde. Dass sie mehr Papiertaschentücher Richtung Neureuth vorfindet, kann sich die Führerin mit der Nähe zum Bahnhof erklären. „Hier laufen einfach mehr Menschen nach oben“. Da es aber nur am Bahnhof und der Neureuth Toiletten gebe, „aber zwischendurch gar nichts“, würden die „Buschklos“ vor allem von Frauen aufgesucht, „die ihre Taschentücher aber dann nicht mitnehmen“.

Wenn schon etwas am Weg liege, seien die Leute eher bereit, sich auch dort ihres Abfalls zu entledigen, weiß Filipp aus Erfahrung als passionierte Müllsammlerin.

Vor allem hinter Büschen und Bäumen wird Gästeführerin Barbara Filipp fündig / Bild: Klaus Wiendl
Man muss nicht weit wandern: Nahezu hinter jedem Baum finden sich Hinterlassenschaften / Bild: Klaus Wiendl
In der Mehrzahl sind es benutzte Papiertaschentücher / Bild: Klaus Wiendl

Kurz, schnell, steil. Wer macht mit?

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Das Ziel ist die Neureuth auf 1.264 Metern Höhe über dem Tegernsee. Zuvor sind durchschnittlich 15 Prozent Steigung zu überwinden. Am Samstag ist dabei sein alles. Und vielleicht klappt es ja heuer mit einem neuen Rekord.

Sieger bei der Premiere 2016 wurde der Pole Andrzej Dlugosz.

Wie der Tegernsee-Halbmarathon zuletzt hat sich inzwischen auch der Bergsprint mit seiner Länge von rund 2,5 Kilometern etabliert. Zum 4. Mal kann nun Hüttenwirt Thomas Gigl den Berglauf ausrichten, bei stetig steigenden Teilnehmerzahlen. Es sind keine Tausende wie um den see, aber ein harter Kern von ambitionierten Sportlern, „die Steigungen gerne im zackigen Tempo angehen“, so Gigl.

Die Bestzeit wurde gleich bei der Premiere vorgelegt. Der polnische Berglauf-Profi Andrzej Dlugosz schaffte die 364 Höhenmeter in 14:04 Minuten. Bei den Frauen war es Melanie Albrecht aus Wallgau mit 16:47 Minuten. Beide Sprinter sind diesmal nicht am Start, auch nicht die Vorjahressieger, so können also am Samstag neue Sieger gekürt werden.

“Komplexes Sportereignis”

Damit es nach dem Neureuth-Turnfest und dem einstigen Wallberg-Lauf wieder ein „komplexeres Sportereignis“ gebe, sei Gigl die Idee eines Bergsprints gekommen. Damit sollen auch seine Stammgäste ermutigt werden, die Wanderstiefel mit den Laufschuhen zu tauschen. Der Neureuth-Sprint sei sicherlich ein Grenzgang in der Berglaufszene, „denn wir wollen die Sprintqualitäten der sonst so auf Ausdauer fokussierten Teilnehmer unter Beweis stellen“, so Gigl.

Um jedem Läufer einen guten Halt zu bieten, führt die gesamte Strecke über die neu planierte Neureuth-Auffahrt. Im Ziel warten nach der Erstverpflegung Kaiserschmarrn, Knödel, Getränke, ein T-Shirt und eine gute Stimmung auf die Teilnehmer. Das Startgeld liegt bei 15 Euro. Start ist am Samstag um zehn Uhr am Neureuth-Parkplatz.

Anmelden kann man sich per Email unter info@Neureuth.com Es gebe einen „fliegenden Start“ und eine freie Aufstellung der Teilnehmer nach Fair-Play, so Gigl abschließend. Das Wetter dürfte zumindest mitspielen. Für Samstag ist Sonne angesagt.

Aus Gasthof “Schandl” wird Bettenhaus

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Vom Tegernseer „Haxnwirt“ zur sozialen Einrichtung. Diese Entwicklung nimmt die ehemalige Traditionsgaststätte „Schandl“, geht es nach den Plänen des Herzoglichen Brauhauses. Am Montag erst wird der Bauausschuss beraten. Einzelheiten liegen der Tegernseer Stimme bereits vor.

Aus dem Gasthof Schandl soll nun ein Bettenhaus werden / Quelle: Archiv

Besonders der Saal des Gasthofs Schandl war in Tegernsee eine wichtige Institution für allerlei Feiern. Doch seit Oktober 2015 ist Schluss mit lustig. Pächter Stefan Brandmeier, dessen Familie den Betrieb seit 2006 führte, warf das Handtuch, weil ihm der Mindestlohn den Garaus bereitet habe, wie er damals als Grund nannte.

Die Bürokratie mit den Stundenzetteln seiner Mitarbeiter habe ihn zu sehr an den Schreibtisch statt an den Herd gebunden. Das Aus für den Schandl beklagte damals auch Bürgermeister Johannes Hagn, weil damit auch der „einzig vernünftige Saal für Vereine verloren ging, die keine eigene Vereinshütte besitzen“.

„Schandl“ ist nicht zu retten

Doch Christian Wagner vom Herzoglichen Brauhaus, das Eigentümer des Gebäudes ist, schloss seinerzeit bereits einen Verkauf der Immobilie grundsätzlich aus. Zunächst sollte die Bausubstanz des Gebäudes, das über Jahrzehnte gewachsen war, geprüft werden, ob eine weitere Nutzung den Brandschutzvorschriften und den Konzessions-Anforderungen noch entspricht. Nun wird ein Abriss aber unumgänglich, will die Brauerei ihr Vorhaben eines Bettenhauses verwirklichen.

Bei der Neuentwicklung des Schandl habe sich das Brauhaus „in erster Linie vom Bedarf seiner Kunden und Geschäftspartner im Tegernseer Tal leiten lassen“, teilt nun dessen Chef Wagner auf Anfrage mit. Wenn das Thema auch erst am Montag im Bauausschuss verhandelt werde, so war er dennoch bereit, Details zu verraten. Vor allem für das „Personal im Bereich Fremdenverkehr, Gastronomie und Brauerei“ seien die kleinen aber „bezahlbaren“ Wohneinheiten mit etwa 30 Quadratmetern gedacht. Bei dem Vorhaben könnten 51 Appartements, zwei Zweizimmer- und eine Dreizimmerwohnung auf dem Grundstück umgesetzt werden. „Eine Anzahl, die sicherlich sehr gut angenommen wird und auch etwas Entlastung bringen sollte“, ist Wagner überzeugt.

„Zweckbindung“ durch das Brauhaus

Die Appartements sollen alle gut ausgestattet sein, über einen Balkon verfügen und „echte Wohnqualität in zentraler Lage bieten“. Die Vermietung erfolgt laut Wagner durch das Brauhaus „immer nur an den jeweiligen Hotel- und oder Gastronomiebetreiber, der das Personal beschäftigt“. Nur über diesen Vermietungsweg könne „letztendlich eine Zweckbindung Arbeitsvertrag mit Wohnung festgelegt werden. Abrunden soll das Angebot eine Tiefgarage, ein großer Fahrradraum, ein Waschmaschinen- und Trockenraum, ein kleines Speicherabteil und im Außenbereich ein gemeinsamer Grillplatz, so die Vorstellungen der Planer in ihrer Bauvoranfrage an den Bauausschuss.

Das Vorhaben der Herzoglichen Brauerei dürfte in dem Gremium sprichwörtlich offene Türen einrennen, denn „die derzeit im Touristischen-Bereich geplanten und bekannten Neubauvorhaben fordern einen weiteren sehr hohen Personalbedarf und damit einhergehend auch Wohnraum“, bekräftigt Wagner. Das Grundstück Schandl sei auch aufgrund der zentralen Lage und Bahnhofsnähe ideal für Wohnraum im Personalbereich geeignet. Denn der Tourismus sei für das Wohl des Tals von „entscheidender Bedeutung“. Das Rückgrat dieses Wirtschaftszweiges „sind natürlich die Mitarbeiter“. Diese werden nach Ansicht Wagners „aber nur dann hierherkommen, wenn Wohnraum angeboten wird, der sich nach ihren Bedürfnissen richtet“.

5G-Mobilfunktechnik stößt auf Widerstand

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Besserer Mobilfunk-Empfang auf dem Land – das ist das Ziel von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). In einem Schreiben bittet er die Gemeinden an der Standortsuche mitzuwirken. Auch Bad Wiessees Bürgermeister erhielt Post aus München, wie nun der Gemeinderat erfuhr.

5G-Mobilfunktechnik stößt in Bad Wiessee auf Widerstand

Auf sieben Seiten bat Aiwanger vor Monaten, in den Rathäusern die Umsetzung der 5G-Technik flächendeckend positiv zu begleiten. Auch Bad Wiessee möge bei der Standortsuche für neue Mobilfunkanlagen mitwirken, zitierte Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) aus Aiwangers Schreiben. Doch im Rathaus kam das Ansinnen des Wirtschaftsministers nicht so gut an. Denn inzwischen rege sich über diese neue „stark strahlende Technologie“ aber Widerstand, so Höß. „Wiessee als Gesundheitsstandort“ sollte sich bei diesem Thema daher „besonnen verhalten“.

Daher habe er Aiwanger geschrieben, so lange keine wissenschaftlich untermauerte Bestätigung vorliege, dass durch diese Technik keine Gefahr für die Gesundheit von Bürgern und Gästen ausgehe, so lange „kann ich ihrem Wunsch als Gesundheitsstandort nicht entsprechen“. Er wollte dies als „Hinweis“ an Aiwanger verstanden wissen, so Höß, „dass man so etwas nicht unwidersprochen zur Kenntnis nimmt“.

In Genf und Brüssel wurden 5G-Netze bereits gestoppt

Geschäftsleiter Hilmar Danzinger verwies auf den deutlich höheren Elektrosmog des 5G-Netzes, der noch „nicht erforscht“ sei. Das müsse nicht gleich die Gesundheit beeinträchtigen, „aber man weiß es eben noch nicht“. Gerade als Gesundheitsstandort müsse man eben „sehr vorsichtig sein, was man da macht“. Dieses sensible Thema sei nichts für „Hinterzimmer“, es müsse in „öffentlichen Sitzungen“ behandelt werden, so Danzinger. Zumal sich in den letzten Wochen vermehrt besorgte Bürger im Rathaus gemeldet hätten. Dass der neue 5G-Standard nicht überall auf Zustimmung stoße, zeige auch das Beispiel des Kantons Genf.

Der Internationale Tagungsort in der Schweiz habe die neue Technik bereits „verboten“. Entsprechend habe man auch in Brüssel gehandelt, wusste Markus Trinkl (Wiesseer Block). Die Gesundheitsministerin dort habe entschieden, dass die Stadt mit Sitz der EU-Kommission ein Pilotprojekt des 5G-Netzes wegen der Strahlungsbedenken gestoppt habe.

Bäume für besseres Handynetz „dezimieren“

Danzinger verwies zudem darauf, dass auch Bäume der neuen Technologie mit ihren sehr zahlreichen Antennen im Wege stünden. „Da müsste man die Bäume deutlich dezimieren“. Ohne die Bürger einzubinden, könne man sich nicht für diese stark strahlende Technik aussprechen, so Danzingers Tenor.

Ähnlich kritisch sah es auch CSU-Fraktionssprecher Kurt Sareiter. „Die Bürger erwarten von uns, dass wir eine gewisse Vorsicht walten lassen“. Sein Neffe dagegen warnte davor, „wenn die 5G-Technik an uns vorbeiläuft, dann ist den Einheimischen wie Gästehäusern mit einem altertümlichen Standard auch nicht gedient“. Daher ist für Florian Sareiter (CSU) der bessere Mobilfunkempfang „kein Unding“. Seiner Ansicht nach würden die vielen kleinen Standorte der Antennen dafür sorgen, dass die Handys nicht mehr so viel Leistung bräuchten. „Deswegen sei die Strahlenbelastung für Körper und Kopf geringer“. Wichtig sei ihm, so Sareiter, „ein talweit einheitlicher Standard“.

Der Bundespräsident als Mahner

Auch Markus Trinkl plädierte für eine „kritische Betrachtungsweise“ und verwies dabei auf den Bundespräsidenten. In seiner Rede auf dem Evangelischen Kirchentag habe Frank-Walter Steinmeier gewarnt, wie Trinkl ihn zitierte: „Nicht um die Digitalisierung der Demokratie müssen wir uns zuallererst kümmern, sondern um die Demokratisierung des Digitalen. Die Rückgewinnung des politischen Raumes – gegen die Verrohung und Verkürzung der Sprache, aber auch gegen die ungeheure Machtkonzentration bei den ‚Big Five‘, bei einer Handvoll von Datenriesen aus dem Silicon Valley – das ist die drängendste Aufgabe“. Steinmeier habe sich gefragt, wie die neue Technologie dem Menschen dienen könne. „Wie führt sie in Selbstbestimmung und nicht in neue Fremdbestimmung?“ Resignation sei „immer die schlechteste Option“.

Zunehmende Skepsis im Oberland

Diese Zitate aus Steinmeiers Rede beeindruckten offensichtlich den Gemeinderat: Beifall für Markus Trinkls Vortrag. Für ein schnelles Internet müsse man sich auch nicht auf die 5G-Technik einlassen, riet Birgit Trinkl (Wiesseer Block), „wir sollten da eine ganz kritische Haltung einnehmen und einen demokratischen Prozess finden“. Ähnlich fiel dann auch der Beschlussvorschlag aus. Die Gemeinde stehe einem ungeprüften Ausbau des 5G-Netzes kritisch gegenüber, „da Auswirkungen auf Mensch und Tier noch nicht ausreichend erforscht sind“. Man wolle als Gemeinde zwar nicht technikfeindlich gelten, aber Bad Wiessee müsse die Verantwortung als Gesundheitsstandort wahrnehmen. Einstimmig folgte der Gemeinderat dem Veto gegen die Installierung des 5G Mobilfunknetzes.

Damit steht Bad Wiessee im Oberland nicht alleine. Die Skepsis in einigen Gemeinden wächst, ob in Hohenpeißenberg oder Peitung. Sie erteilten Aiwangers Brief bereits Absagen. Nicht nur am Starnberger See formiert sich Widerstand, auch am Tegernsee wächst der Unmut in der Bevölkerung: Initiativen gründen sich.

Hier eine Facebook-Umfrage:

Wiessees Kindergarten “am Ende“

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Man hatte es im Gemeinderat von Bad Wiessee kommen sehen. Doch das beim TÜV in Auftrag gegebene Gutachten über den baulichen Zustand des Kindergartens „Maria Himmelfahrt“ dürfte in seiner Deutlichkeit alle am Ratstisch überrascht haben.

Wiessee braucht eine neue Lösung für den Kindergarten

Thomas Holzapfel vom Bauamt, der das Gutachten des TÜV-SÜD nach dessen Begehung im August referierte, verwies darauf, dass das Gebäude des Kindergartens bereits 1974 gebaut wurde. Daher hätten die meisten Einrichtungen und Installationen ihre tatsächliche Lebensdauer erreicht oder überschritten, obwohl immer wieder Nachbesserungen erfolgt seien.

„Doch unter Zugrundelegung einer erforderlichen Objekterweiterung und einer erforderlichen Umgestaltung der Raumaufteilung des Gebäudes, sei es wirtschaftlicher das bestehende komplett Gebäude abzureißen, fachgerecht zu entsorgen und anschließend durch einen qualifizierten Neubau zu ersetzen. Zudem sind die aktuellen Anforderungen an den Wärme-, Feuchte- und Schallschutz bei einem Neubau einfacher und sicherer zu gewährleisten“, so das TÜV-Gutachten.

„Lebensdauer deutlich überschritten“

In den Details wird das ganze Dilemma deutlicher. Sollte in den Bestand mit Sanierungsmaßnahmen eingegriffen werden, müsste auch der Brandschutz komplett erneuert werden. Auch die Wärmedämmung entspricht nicht den heutigen Anforderungen. Die Mehrscheibenfenster hätten nach 40 Jahren ihre Lebensdauer „deutlich überschritten“.  Energetische Defizite seien unübersehbar. „Bei tragenden Teilen im Haus sind auch schon teilweise Risse vorhanden“.

Ob es bereits statische Probleme gebe, dafür müsste der Kindergarten genauer untersucht werden. Die weiteren Mängel: „Verrostete Kellertüre, undichte Türen, längst fällige Dacheindeckung, veraltete Sanitärausstattung und Ölheizung. Deren Regelungsanlage aus dem Jahr 1997 habe die Lebensdauer „deutlich überschritten“.

Damit sei keine „vernünftige Brennstoffversorgung“ mehr möglich. Der Öltank stamme aus dem Jahr 1975. Auch dessen Ende naht. Nicht den Anforderungen entspreche auch die Heizwasseranlage, bei der eine Korrosionsbildung zu erkennen sei. Im Grunde würde die Technik kurz vor Erreichen ihrer Lebensdauer stehen, interpretierte Holzapfel den TÜV-SÜD. Die Heizkosten seien nach heutigem Standard „jenseits von Gut und Böse“. Auch bei der Trinkwasseraufbereitung „besteht Handlungsbedarf“. Holzapfels Fazit: „Alles ist eigentlich am Ende“, ein Neubau des Kindergartens wohl unabdingbar.

„Zukunftsweisendes“ in einer Klausur erarbeiten

Dafür müsse nun nach der Zusammenarbeit der Kindergärten von Tegernsee, Rottach-Egern und Bad Wiessee etwas „Zukunftsweisendes für die nächsten Jahrzehnte“ entwickelt werden, erwiderte Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block). Dieses Angebot von Einrichtungen für Kinder an dieser Stelle müsse erhalten werden und verwies darauf, dass es gesellschaftlich Veränderungen gegeben habe. „Wir bieten seit zehn Jahren in den Kitas für Kinder ab eineinhalb Jahren eine Ganztagsbetreuung an“. Durch die höheren Geburtenraten gebe es auch einen größeren Bedarf. Der künftig mit den Hotelansiedlungen noch steigen werde.

„Geballte Bildung“ am Ort erhalten

„Jetzt haben wir es amtlich“, meinte Florian Sareiter (CSU) zum TÜV-Gutachten. „Der Zustand des Kindergartens ist schlechter als gedacht“. An einem Neubau zur Erfüllung der Pflichtaufgabe führe kein Weg vorbei, auch wenn überhaupt keine Mittel im Haushalt vorgesehen seien. Angesichts der knappen Kassenlage sei es aber schwierig, „etwas Schönes zu kreieren“. Deshalb schlage er eine Sondersitzung mit den unterschiedlichen Trägern des Kindergartens vor, um die „geballte Bildung“ an diesem Ort zu erhalten.

Da dieses „komplexe Thema“ den Rahmen einer Sondersitzung aber sprenge, schlug Höß eine eintägige Klausur vor. Denn jetzt sei es Zeit, „Weichen für die Zukunft zu stellen“. Robert Huber (SPD) aber wollte dem Eindruck entgegenwirken, dass man nicht über ein „heruntergekommenes“ sondern über ein „in die Jahre gekommenes Gebäude“ spreche. „Der Kindergarten hat nach wie vor einen gewissen Charme“. Bernd Kuntze-Fechner (SPD) warb dafür, dass die Gesamteinrichtung für Kinder und Eltern erhalten bleibe, die „gute Arbeit leistet“.

Höß warb dafür, dass Fachbüros für solche Gebäude zur Klausur Konzepte entwickeln sollten. Dafür müssten sowohl der Hartplatz wie auch der Lehrerparkplatz in Frage gestellt werden. Einstimmig folgte der Gemeinderat dem Beschlussvorschlag.

“Bergauf-Bergab” auf Tegernsees Höhen

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Nächste Woche beginnt das 17. Tegernseer Bergfilm-Festival. Den Auftakt bildete heute ein gemeinsamer Wandertag von Zuschauern der beliebten Bergsteiger-Sendung „Bergauf-Bergab“ des Bayerischen Fernsehens. Alle Teilnehmer erlebten ein Kaiserwetter zwischen Neureuth und Baumgartenschneid.

Solche Ausblicke waren heute zu genießen / Foto: Klaus Wiendl

Besser hätten sich Tegernsees Höhenlagen nicht präsentieren können. Im tiefblauen See spiegelte sich ein farbenprächtiger Bergwald. Der „Indian Summer“ der USA ist in kleinerem Format auch im Tal zu finden. Und so machen sich etwa 40 Teilnehmer vom Tegernseer Bahnhof auf den Tagesmarsch. Ausgewählt wurden sie als Zuschauer und Hörer von Bergauf-Bergab und dem Rucksackradio von Bayern-2 in einem Losverfahren, schildert Thomas Baumgartner von der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT).

Die Idee für diesen Wandertag, sagt der Marketing-Leiter, sei bei einem Sponsorenabend für das Bergfilm-Festival im Galaun-Berggasthaus entstanden. Dort hätten sich die „Richtigen“ gefunden, darunter auch das Brauhaus Tegernsee. Der Anstoß für den gemeinsamen Wandertag sei von Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn erfolgt, als Auftakt für das Bergfilm-Festival, das am Mittwoch beginnt.

BR-Trupp „super drauf“

Erster Stopp der Berg-Enthusiasten, die von Heimatführern, einem TTT-Team und der Bergwacht begleitet wurden, war auf der Neureuth. Dort wartete eine Brotzeit mit Infoständen der Sponsoren von Bergauf-Bergab auf sie. Weiter gings über das Alpachtal zur Baumgartenschneid, zurück über das Riederstein-Kircherl. Von dem Galaun wandern die BR-Aspiranten zurück zum Bahnhof in Tegernsee. Den Teilnehmern würde man anmerken, so Baumgartner, dass sie passionierte Bergauf-Bergab-Zuschauer seien, denn „die schöne Truppe ist super drauf“.

Damit die Teilnehmer sich auch medial wiederfinden, wurden sie von einer BR-Reporterin begleitet. Fragen beantworten konnten Peter Rie von der TTT, Michael Düchs als neuer Leiter von Bergauf-Bergab, sein Vorgänger Michael Pause und Ernst Voigt vom Bayern-2 Rucksackradio.  Bei ihrer Rast auf dem Galaun lobte Baumgartner den Wandertrupp. „Es war eine schöne runde Sache“, zumal die meisten Teilnehmer mit dem Zug angereist seien. „Dies freut uns als TTT natürlich“.

Das Begleitfahrzeug des BR am Galaun / Foto: Klaus Wiendl
Die BR-affinen Wanderer beim Start in Tegernsee / Foto: TTT
“Kraxl Maxl”, das Gamsbock-Maskottchen Tegernsees / Foto: TTT
“Kraxl Maxl”, zwischen “Bergauf-Bergab”-Moderator Michael Düchs (l.) und seinem Vorgänger Michael Pause / Foto: TTT

Klein, aber fein

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Für Wanderer führen viele Wege auf die 1.264 Meter hoch gelegene Sonnenterrasse der Neureuth. Doch den steilsten mussten heute 27 Teilnehmer des 4. Bergsprints bewältigen. Dabei wurden wieder hervorragende Zeiten vorgelegt.

Der Berggasthof vor dem Ansturm von Wanderern. / Foto: Klaus Wiendl

Dabei sein ist alles, so das Motto des Teilnehmerfelds am Start kurz nach 10 Uhr am Parkplatz zur Neureuth. Vor sich hatte Starter und Veranstalter Thomas Gigl das Teilnehmerfeld, das 330 Höhenmeter bewältigen musste, verteilt auf einer Länge von 2,3 Kilometern, mit einer durchschnittlichen Steigung von über 15 Prozent. Da lichtet sich schnell die Spreu vom Weizen. Und es dauerte nur 14:43 Minuten, bis der Tagesschnellste das Ziel erreichte: Tom Scheifl aus Arzbach bei Lenggries. Er verfehlte den Streckenrekord von 14:04 Minuten nur knapp, den der polnische Berglauf-Profi Andrzej Dlugosz im 1. Bergsprint vorlegte. Im Gegensatz zu dem Polen sei er aber kein Profi, sagt Scheifl noch völlig außer Atem. „Ich habe einen ganz normalen Beruf“. Sein Ziel sei gewesen, unter 16 Minuten zu bleiben. Die erreichte Zeit aber sei „top, das läuft auf der sausteilen Strecke“. Es war heute sein erster Berglauf. Von seinen Laufkameraden habe er erfahren, „was da an Zeiten so drin ist“.

Im Huckepack ins Ziel

Schnellste Frau wurde mit 17:44 Minuten wieder wie im Vorjahr Birgit Postel, die schon etliche Bergläufe absolvierte. Darunter war auch ein Weltcup und ein 3. Platz bei den Bayerischen Berglaufmeisterschaften. Die jüngsten Sprinter heute waren Marinus (15) und Korbinian (13) Staudacher aus Tegernsee, der älteste 64 Jahre. Er bewältigte die Strecke in 24:31 Minuten. Laut wurde es im Zielraum, als Christian Schierghofer aus Egling einlief. Er hatte seinen Sohn Felix in der Kraxn auf dem Rücken. Auf die Frage, wie es dazu kam, meinte der junge Vater: „Ich habe heute Kinderdienst, da meine Frau arbeiten muss“. Mit Felix habe er aber heute ein Programm machen und seinen Freund in Tegernsee besuchen wollen. Da sei die Idee für den Berglauf als sportlichen Aspekt geboren worden. „Felix hat die ganze Zeit die anderen Läufer angefeuert und mich auch. „Auf geht`s“. Felix sei „gut drauf“ gewesen.

Mount Everst-Bezwinger Hans Engl feiert auf der Neureuth seinen 75.

Eine besondere Ehrung auf der Neureuth erlebte heute Hans Engl, die Bergsteigerlegende des Tegernseer Tals. Er konnte seinen 75. Geburtstag im Kreis sportlicher Freunde feiern. Auch wenn Engl kaum Aufhebens davon macht, so war er nach dem Südtiroler Reinhold Messner der erste Deutsche Bergsteiger, der noch im gleichen Jahr 1977 den Mount Everest ohne künstlichen Sauerstoff bezwang. Während Messner seinen Triumph seit über 40 Jahren versilbert, blieb Engl auf dem Boden. Dennoch freute er sich über den Gutschein, den ihn das Wirtsehepaar der Neureuth, Barbara und Thomas Gigl, überreichte.

Keine Werbung durch die TTT

„Der Spaß am Sport“ ist es, was Gigl motiviert, jährlich so eine Veranstaltung auszurichten. „Irgendwann schaffe ich es vielleicht, dass ich selber einmal mitlaufe“. Er finde es gut, wenn es mit seinem Bergsprint wieder eine Laufveranstaltung am Tegernsee gebe. Keine Massenveranstaltung wie der Tegernseelauf, sondern mehr im Freundes- und familiären Kreis. „Jeder kennt jeden und jeder kennt die Zeiten der anderen vom Vorjahr“.

Dass es diesmal nur 27 Teilnehmer waren, habe ihn nicht enttäuscht, so Gigl. Etwa 50 Teilnehmer wären ihm am liebsten. Viel mehr sollten es nicht sein, „sonst bekommen wir Probleme mit der Art, wie wir das organisieren“. Die TTT (Tegernseer Tal Tourismus GmbH) habe ihm angeboten, seinen Lauf ins Veranstaltungsprogramm aufzunehmen und zu bewerben, „doch ich möchte da keine 800 bis 1.000 Leute mitlaufen haben“. Dann würde er die Teilnehmer selbst nicht mehr kennen und die Veranstaltung womöglich aus dem Ruder laufen. „So aber passt`s.“

Die TS-Bilderauswahl vom Lauf. Die Bilder sind von Thomas Gigl und Klaus Wiendl:

Das Teilnehmerfeld kurz vor dem Startschuss
Vor ihnen liegen 364 Höhenmeter
Christian Schierghofer sprintete mit dem Sohn in der Kraxn
Der Schnellste: Tom Scheifl aus Arzberg
2,5 Kilometer liegen hinter ihnen
Schnellste Frau wie im Vorjahr: Birgit Postel
Das Ziel auf 1.264 Metern ist erreicht
15 Prozent durchschnittliche Steigung beim Bergsprint
Keine 100 Meter mehr bis zum Ziel
Novum: mit der Kraxn ins Ziel
Nach den Strapazen die verdiente Pause
Hans Engl, die Bergsteigerlegende des Tegernseer Tals, feiert heute seinen 75. Geburtstag. Das Wirtsehepaar Gigl gratuliert mit einem Gutschein
Die Panorama-Terrasse der Neureuth
Brotzeit nach dem Bergsprint

Christine Negele will Landrätin werden

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Allmählich rundet sich das Bild, wer für die Parteien bei der Kommunalwah im März nächsten Jahres ins Rennen geht. Der SPD-Unterbezirk Miesbach nominierte am Samstag seine Landratskandidatin. Große Chancen rechnet sich Christine Negele nicht aus, doch sie will kämpfen.

Hans Gräbner als SPD-Unterbezirkschef von Miesbach gratuliert
Christine Negele zur Wahl als Landratskandidatin. / Quelle: Klaus Wiendl

Während die Bundes-SPD ihre Kandidatenteams auf über 20 Regionalkonferenzen der Parteibasis und den Medien vorstellte, war dies am Samstag bei der Aufstellungskonferenz des Miesbacher SPD-Unterbezirks anders. Hier war nur ein Pressetermin im Gasthof Bräuwirt anberaumt, als die Aussprache der Mitglieder längst vorbei war. Möglich war dann im Saal nur noch ein Foto und ein Gespräch mit der Spitzenkandidatin, aber keine eigene Wahrnehmung des Diskussionsverlaufs. So bleibt einem Pressevertreter nur, was in die Feder diktiert wird. Demnach erhielt Negele von 23 Delegierten nur eine Gegenstimme. „Auch wenn Negele deutliche Zustimmung bekam, so arbeitet im Hintergrund ein Team für sie“, sagte Walter Sedlmayer als Versammlungsleiter.

Welches Wahlkampfmotto sie nun verfolge, fragte die Tegernseer Stimme Christine Negele, die Kreisrätin aus Tegernsee. Zwei Schwerpunktthemen seien es, die sie auch schon im Kreistag nach vorne gebracht hätte: „Wohnen und Verkehr“. Beide Themen könne man aber nicht diskutieren, ohne den Klimaschutz miteinzubeziehen. Es werde darum gehen, energetisch vernünftig zu planen. Als drittes Thema sei ihr die Frauen besonders wichtig. „Wir brauchen eine Gleichstellung. Wir haben im Landkreis zu wenige Frauen in Spitzenpositionen. Beispielsweise gebe es im Krankenhaus nur eine Chefärztin. Außerdem gebe es immer noch keinen „Frauennotruf“ und keine „Frauen-Not-Schlafplätze“ bei häuslicher Gewalt. „Es wird Zeit, dass wir da aufholen“.

“Mehr Frauen in Spitzenpositionen”

Negeles Credo: „Wir müssen die Frauen motivieren, in die Politik zu gehen und dafür müssen wir die Rahmenbedingungen schaffen“. Es habe ja Gründe, warum sich weniger Frauen auf Spitzenposten bewerben, wie Männer. Auf sie seien die Strukturen zugeschnitten, denn sie hätten ja jemanden zu Hause, der ihnen den Rücken freihalte. „Das ist kein Zukunftsmodell“. Man brauche Spitzenpersonal, das sich Arbeit wie Familie teile. Nach Negeles Ansicht gebe es „durchaus Männer, die das wollen“. Für die Frauen brauche man entsprechende Angebote, dass sie diese auch annehmen können und sich auch zutrauen.

In der Politik sei es ähnlich. „Wenn wir sämtliche Sachen, die wir machen, in die Zeiten verlegen, in denen Frauen nicht können, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn wenige Frauen in der Politik auftauchen“. Kinderbetreuung sei hier das beste Angebot für junge Mütter.

Quotenfrau der SPD?

„Sind sie die Quotenfrau der SPD, da sie ohne Gegenkandidaten waren“, fragt die TS Negele. Sie lacht. „Ich wurde aufgefordert, diese Kandidatur zu übernehmen, weil ich sehr in den Themen drin bin“. Da sich aber einige Genossen altersbedingt zurückziehen, so die 61-Jährige, könnten Martin Walch (Kreuth) und Paul Fertl (Miesbach) nicht mehr kandidieren. „Dieses Problem sehe ich bei der SPD verstärkt“. Denn durch die verdichtete Arbeitswelt könnten sich immer weniger Menschen politisch engagieren. „Wir brauchen eigentlich in der Politik wesentlich jüngere Leute. Aber so wie die Arbeitswelt gestaltet ist, lässt sie keinen Raum für gesellschaftliches Engagement noch für engagierte Familienarbeit. Daran müssen wir arbeiten“, damit man Leute um die Vierzig wieder von Kandidaturen überzeugen könne.

Welche Chancen sie ihrer Kandidatur gebe, wollte die TS noch wissen. Ganz realistisch, fragte Negele zurück. „Ich glaube nicht, dass ich Landrätin werde“. Sie werde aber darum kämpfen, denn man wisse nie, was passiere. Als Beispiel nannte sie Wolfgang Rzehak als Grüner Landrat. Ihr gehe es aber in den nächsten Monaten darum, die Themen der SPD zu besetzen. „Wenn wir an der Spitze keinen Kandidaten haben, werden wir nicht wahrgenommen“. Ihr Horror wäre eine Podiumsdiskussion ohne SPD-Beteiligung. „Das darf auf keinen Fall passieren“.

Wo man ab jetzt Gamsen beobachten kann

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Tierschützer beklagen die Dezimierung der Gams in Tegernsees Bergen durch die Staatsforsten. Deren Chefin, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, ging in die Offensive und initiierte ein Pilotprojekt: Die erste Gamsbeobachtungsstation im Oberland. Doch Gamsrudel machten sich heute zwischen Setzberg und Risserkogel etwas rar.

Dort könnte eine Gams stehen, so Rottachs Bürgermeister Christian Köck (r.) zu seinem Amtskollegen Josef Bierschneider aus Kreuth. / Quelle: Klaus Wiendl

Noch ist das Novum in Bayerns Bergen schwer auszumachen. Die Beschilderung zur Gamsbeobachtungsstation am alten Wallberghaus ist mehr als spärlich. Auch der Pfad an der Ostseite des Setzberges im Bereich des Lawinenstrichs müsste dringendst saniert werden. Hier gelobt Bürgermeister Josef Bierschneider Besserung.

Zwar sei die Instandhaltung der Wege Sache des Alpenvereins, der dafür auch gefördert werde, doch seine Gemeinde Kreuth und Rottach-Egern wollen die Sanierung der abgerutschten Wege im nächsten Frühjahr veranlassen. Denn für beide Gemeinden ist der neue Aussichtspunkt unweit der Wallbergstation ein weiterer Mosaikstein, die Natur erlebbar zu machen.

Mit dem Fernrohr auf Gamsschau

Vor allem gilt dies für Bierschneiders Bergsteigerdorf Kreuth. Denn an dessen Gemeindegebiet oben zwischen Setzberg und Risserkogel, am Grubereck, wurde die Aussichtsplattform mit Infotafel und zwei Bänken zum Verweilen errichtet, die heute ihrer Bestimmung übergeben wurde. „Gams erleben“ soll hier möglich sein, ganze Rudel könne man hier sonst sehen, sagte Jörg Meyer, Leiter der Schlierseer Forstbetriebe.

Mit dem Fernrohr kann man den Wildtieren näherkommen, ohne sie zu stören.

Heute wurde die Gams kaum gestört, nur insgesamt sechs Stück wurden erblickt. Umso präsenter waren sie auf einer Infotafel, die Lebensraum und Lebensbedingungen beschreibt.

Rottacher Wildbiologin kritisiert Bayerns Jagdpolitik

Um ihren Bestand sei es trotz gegenteiliger Meldungen aber schlecht bestellt, beklagt die Rottacher Wildbiologin Christine Miller, die zum „Gams erleben“ nicht eingeladen war. Womöglich auch, weil sie als schärfste Kritikerin von Kanibers Fortministerium gilt. Deren Meldung, „Der Gams geht es gut“, ist falsch, behauptet Miller. „Denn hier werden Zwischenergebnisse einer Studie im Karwendel genommen und auf den gesamten bayerischen Alpenraum übertragen. Das ist falsch und höchst unseriös“. Für die Behauptung, dass nun bewiesen wäre, dass die Situation der Gamspopulation erforscht wäre und befriedigend sei, gebe es keinerlei Belege.

Martin Neumeyer, Chef der Bayerischen Staatsforsten, erklärt das “Gams erleben” an der neuen Schautafel. / Quelle: Klaus Wiendl

Doch Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der BaySF, hielt dagegen: „Mit der Gams schaut es noch ganz gut aus“. Deshalb sei hier die „Gams erleben“ – Station auf den Rat von Förstern errichtet worden. Die Idee für diesen Beobachtungsplatz sei von Ministerin Kaniber gekommen, die weitere im Alpenraum errichten will. Denn die Gams sei nicht nur ein sympathisches Tier, sie habe auch viele Unterstützer. „Die Gams gehört hierher, das ist ihr Lebensraum und ihre Heimat“, so Neumeyer. Aber es müsse ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wild und Wald geben. „Wir wollen sie dahaben, aber das Verhältnis muss stimmen. Denn der junge Bergwald für die nächste Generation braucht die Chance, heranwachsen zu können“.

„Leben und leben lassen“

Es müsse auch eine Naturverjüngung ohne Verbiss der frischen Triebe möglich sein. „Leben und leben lassen“, bemühte Neumeyer als Motto. Die Wildtiere sollen ihren Lebensraum haben, aber auch der Bergwald mit seiner Schutzwaldsanierung soll leben können. Daher gebe es nun vermehrt solche Beobachtungsstände, um sich über das richtige Verhältnis informieren zu können. Damit dies auch bei Regen möglich ist, soll eine Überdachung folgen. Um den gut einstündigen Wanderweg bis ins Grubereck noch interessanter zu gestalten, müsse auch der Alpenlehrpfad noch „schöner gestaltet“ werden.

Blick in „jagdliche Ruhezone“

Meyer vom Forstamt will der Bevölkerung zeigen, „dass wir verantwortungsvoll mit dem Thema Wildtiere umgehen“. Von der Beobachtungsstation am Grubereck blickt man Richtung Blankenstein und Risserkogel in eine „jagdliche Ruhezone“. Dort würden nur ganz wenige „jagdliche Aktivitäten“ stattfinden. In den regulären Jagdzeiten sei bisher „ganz selten einmal eine Jagdführung“ gewesen.

Vor allem in den Sommermonaten sei dieses Gebiet jenseits des Wallbergs ein „beliebtes Einstandsgebiet für die Gams“. Zuletzt habe Meyer dort in der „Jagdruhezone“ regelmäßig Gamswild beobachten können. Doch „Gams erleben“ gebe keine Garantie, dort auch eine Gams zu sehen. Das sei eben kein Zoo, wo das Wildtier garantiert werde. Dennoch wurden Bergziegen gesichtet. Ein Ansporn mehr, sich auf den Weg zu machen.

Der Weg zum Gams erleben ist alles andere als ein Erlebnis. / Quelle: Klaus Wiendl
Die Wandergruppe zur Eröffnung der Aussichtsplattform. / Quelle: Klaus Wiendl
Dieser Blick vom Wallberg bot sich heute der Einweihungsgruppe. / Quelle: Klaus Wiendl
Ortskundige Bürgermeister schritten voran: Kreuths Rathaus-Chef Josef Bierschneider, gefolgt von Rottachs Bürgermeister Christian Köck. / Quelle: Klaus Wiendl
Noch ist nur sporadisch der Hinweis zum “Gams erleben” auszumachen. / Quelle: Klaus Wiendl
Die Infotafel mit Fernrohr am “Grubereck”. Sonst würde man hier auch ganze Rudel sichten / Quelle: Klaus Wiendl

„Endlich passiert etwas“

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Wie berichtet, will das Herzogliche Brauhaus auf seinem Grund den Gasthof Schandl abreißen und dafür Bettenhäuser für das Personal errichten. Ein Vorhaben, das im Bauausschuss der Stadt Tegernsee gut ankam, mit einer Ausnahme.

Aus dem Gasthof Schandl soll nun ein Bettenhaus werden / Quelle: Archiv

Nachdem die Tegernseer Stimme vergangene Woche schon grobe Angaben über die Pläne der Brauerei machen konnte, wurden nun durch Bauamtsleiterin Bettina Koch im Bauausschuss Details bekannt. Vorausgegangen war bereits eine Ortsbesichtigung mit einem Schaugerüst zur Höhenentwicklung an der Max-Josef-Straße 26 und 32. Bisher hatte der Gasthof Schandl laut Koch 35 Gästebetten, vier Personalzimmer und eine Wohnung. „Laut Flächennutzungsplan ist er als Sondernutzungsgebiet Fremdenverkehr ausgewiesen“. Beide Grundstücke seien im Innenbereich, „einen Bebauungsplan gibt es nicht“, so Koch.

Geplant werde der Abbruch beider Gebäude der Hausnummern 26 und 32. Dafür sollen an Stelle des Schandls zwei Personalwohnhäuser (A und B) errichtet werden. Auf dem Grundstück Max-Josef-Straße 32 wird ein Mehrfamilienhaus (Haus C) als Ersatzbau geplant. Das dazwischen liegende Mehrfamilienhaus sei davon unberührt.

Mit dem Antrag auf Vorbescheid sollte geklärt werden, ob sich die geplante Bebauung einfügt, Höhen und Anordnungen der Gebäude möglich und Stellplätze ausreichend sind. Zu klären waren auch Abstandsflächen und ein Balkonüberstand.

Stellplätze für Fahrräder

Das Haus A soll ein viergeschossiges Gebäude mit einer Höhe von 10,45 Metern und einem First Richtung Max-Josef-Straße werden. Geplant sind darin 36 Personalappartements mit je etwa 30 Quadratmetern Wohnfläche und drei Wohnungen im Dachgeschoss. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolge von Süden. „Dafür werden Hangverbauungen notwendig“, so Koch.

Parallel zur Max-Josef-Straße ist das dreigeschossige Haus B mit 12 Personalappartements geplant. Ein Zwischenbau soll beide Häuser verbinden. Zwar ist eine Aufschüttung zwischen beiden Häusern für eine ebene Fläche geplant, doch unbebaute Flächen müssen sich laut Koch in die Gestaltungssatzung einfügen. „Terrassierungen des Geländes sind unzulässig“. Zulässig seien Stützmauern nur in Abstimmung mit dem Bauamt. Im Haus C sind zehn Wohnungen im talseitigen Untergeschoss und drei weiteren Obergeschossen mit einer Höhe von 11,70 Metern geplant.

In der Tiefgarage würden 33 Stellplätze vorhanden sein, weitere 13 oberirdisch an der Westseite von Haus A. Insgesamt sind es laut Koch für die drei Häuser 74 Stellplätze. Auch an die Radler denkt das Brauhaus. Mindestens 33 Abstellplätze soll es auch für Fahrräder geben. Dies fand Martina Niggl-Fisser (Bürger Liste) „löblich, dass extra Abstellmöglichkeiten für Fahrräder eingeplant werden“. Wissen wollte sie, wie lange die Fremdenverkehrsbindung für Personalwohnungen auf dem Grundstück bestehe. „Dies werde nur als Personalwohnhaus genehmigt“, erwiderte Koch. Eine Nutzung als Wohnhaus wäre stellplatzrechtlich nicht umsetzbar. Niggl-Fisser: „Das ist also wasserdicht“.

Fehlbestand bei kleinen Wohnungen

Nicht anfreunden mit dem Bauvorhaben konnte sich Thomas Mandl (SPD) nach dem Ortstermin, auch wenn er die „Vorteile“ sehe. „Das ist schon ein massiver Einschnitt in die Gegend“. Er plädierte für ein Stockwerk weniger. „Die Vorteile überwiegen in dieser Ecke“ für Peter Hollerauer (FWG). „Wir können froh sein“, meinte auch Florian Widmann (CSU), „dass endlich etwas passiert“. Die Bebauung werde nicht viel höher als bisher. Die Appartements darin für die Gastronomie seien für Tegernsee „dringend notwendig“. Man wolle doch „unbedingt Wohnungen“, pflichtete Andrea Köstler (FWG) bei. Es könne der Stadt „nichts Besseres passieren, was die Brauerei vorhat“.

Die Diskussionen über Flächenverbrauch, Maß der baulichen Entwicklung und Notwendigkeiten kenne er als Bürgermeister, sagte Johannes Hagn (CSU). Er sei der Ansicht, „dass dies genau der richtige Ort für die richtige Bebauung dort hinten ist“. Das Grundstück im Innenbereich sei bereits versiegelt. „Wir brauchen dringendst diese Wohnungen“. Damit könne man auch den Mietmarkt für kleine Wohnungen entlasten. Denn hier liege laut einer Untersuchung der Fehlbestand bei 80 Prozent. „Das ist nun genau das Richtige“.

Mit Ausnahme Mandls sahen dies die anderen Mitglieder bei der Abstimmung zum Beschluss genauso. Mit einer Gegenstimme wurde das Einvernehmen zum Vorbescheid hergestellt.

Quartier Tegernsee hinkt Monate hinterher

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Zwar wird auf dem ehemaligen Krankenhausareal wieder fleißig gearbeitet. Doch der ehrgeizige Zeitplan der Salzburger Planquadrat T2 GmbH für ihr Quartier Tegernsee ist nicht zu halten. Nun wurde der Bauausschuss der Stadt über einen späteren Fertigstellungstermin informiert.

Der Bau auf dem ehemaligen Krankenhausgelände in Tegernsee verzögert sich – die Hochfeldstraße muss länger gesperrt bleiben / Quelle: Nina Häußinger

Seit Herbst 2017 lässt Planquadrat ein Hotel in ungewöhnlicher Bohnenform sowie drei Mehrfamilienhäuser errichten. Derzeit entstehen Tiefbauarbeiten für die dritte und zweite Ebene der Tiefgarage. Künftig sollen insgesamt 230 Stellplätze vorhanden sein. Darüber soll dann das viergeschossige Vier-Sterne-Hotel mit 121 Zimmern aus dem Boden wachsen. Parallel zum Hotel sind auch drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 85 Eigentumswohnungen geplant.

Laut Planquadrat würden 70 Millionen Euro in das Projekt investiert werden. Eine Auflage der Stadt war, dass ein Teil der Wohnungen nicht auf den freien Markt kommt, sondern über das „Tegernseer Modell“ im Auswahlverfahren vergeben werde. Diese 21 Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen seien bereits alle verkauft, sagte eine Unternehmenssprecherin. Anders sieht es bei den Luxuswohnungen aus. Laut Internet sind noch etliche in den Preislagen um eine Million Euro zu haben. Man komme aber mit der Vermarktung gut voran, heißt es bei Planquadrat.

Quartier und Feuerwehrhaus könnten sich ins Gehege kommen

Weniger gut voran geht es offenbar mit der Baustelle. Bereits im Juli musste das Salzburger Unternehmen einräumen, dass es eine Verzögerung von etwa einem halben Jahr gegenüber der ursprünglichen Planung gebe. Der Grund sei der Wechsel eines Fachplaners gewesen. Doch gestern wurde dem Bauausschuss nun eine weitere Verzögerung serviert. Voraussichtlich erst im Februar 2020 werde die Tiefgarage fertig, offenbarte Bauamtsleiterin Bettina Koch, „die Wohnhäuser und das Hotel zwischen Mai und Oktober 2021“. Da aber die Vereinbarung zur Nutzung der Hochfeldstraße als Baustellenmaßnahme nur bis 30. September 2020 befristet war, wurde der Bauausschuss „wegen der eingetretenen Verzögerung“ zur Verlängerung der Vereinbarung um ein Jahr bis Herbst 2021 gebeten.

Planquadrat sei sich bewusst, dass sich hierdurch Überschneidungen mit dem Bau des neuen Feuerwehrgebäudes ergeben können, zitierte Koch das Schreiben aus Salzburg. „Sofern die Stadt die Flächen selbst benötige, werden diese freigemacht“. Eine vertragliche Vereinbarung sollte nach den Vorstellungen des Investors erst Mitte nächsten Jahres erfolgen, weil dann der eigene Baufortschritt und das Genehmigungsverfahren für das Feuerwehrhaus besser abzuschätzen seien.

Ohne Aussprache genehmigte der Verkehrsausschuss einstimmig die Verlängerung der „verkehrsrechtlichen Maßnahmen“ über den 30. September 2020 hinaus, die bis Mitte 2020 zu vereinbaren sei. Hierbei müsse allerdings auch der Planungsstand des Feuerwehrhauses berücksichtigt werden. Für die Anlieger heißt dies, dass die Sperrung eines Teils der Hochfeldstraße und die Halteverbote noch länger Bestand haben.

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