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Vom Tegernsee nach Tirschenreuth?

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Trotz allen Entgegenkommens der Stadt Tegernsee, der Plan zur Erneuerung der Orthopädischen Klinik auf der Point bleibt umstritten. Möglicherweise zieht die Rentenversicherung nun Konsequenzen und zieht komplett vom Tegernsee weg. Deren Sprecher will das nicht bestätigen, räumt aber die Suche nach Alternativgrundstücken weit ab vom Tal ein.

Links: die Orthopädische Klink auf der Point in Tegernsee. Rechts: Der Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz wäre eine mögliche Alternative.

Wesentlicher Bestandteil des dreistufigen Plans ist eine neue Therapiehalle der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd (DRV), mit der die Reha-Klinik wieder auf Vordermann gebracht werden soll, nachdem erste Planungen wegen des öffentlichen Protests scheiterten. Doch auch der zweite Anlauf stößt auf erhebliche Kritik. Denn nur 20 Meter vom Ufer entfernt soll die Therapiehalle in Leichtbauweise mit einer sichtbaren Wandhöhe von 4,70 Metern und den Maßen von 32 auf 38 Metern auf einer Tiefgarage entstehen.

Hinter diesen Planungen steht zwar die Stadt Tegernsee, doch selbst die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung hat Bedenken, auch wenn sie keine Entscheidungshoheit in dieser Frage habe. Dennoch mahnte Söders Haus die Einhaltung des Landschaftsschutzes an, da dieser Fall als Präzedenzfall für künftige Nachverdichtungen in der Nachbarschaft wirken könnte.

In Tegernsee spricht man vom Plan B

Bürgermeister Johannes Hagn appellierte auch an den Erhalt der hochwertigen Arbeitsplätze. „Die Leute sind hier ganz fest verwurzelt“ und seien keine Kräfte, die saisonbedingt wieder weiterziehen würden. Doch die sehen ihre Existenz am Tegernsee gefährdet, wie eine Demonstration schon Anfang November zeigte. Mit ihr wurde ein klares Bekenntnis der DRV zum Standort Tegernsee gefordert. Hier seien ihre 130 Arbeitsplätze gefährdet.

Denn auch zu diesem Zeitpunkt wurde schon spekuliert, die Betreiber könnten ihre Klinikpläne aufgeben und sich stattdessen nach Alternativ-Standorten umsehen. Zwar wolle man an den Plänen auf der Point festhalten, hieß es noch beschwichtigend seitens der DRV. Und auch Kreuth mit dem Areal der emehaligen May-Klinik ist eine Option. Dennoch suchen die Verantwortlichen, aufgrund der Widerstände am Tegernsee, ein geeignetes Grundstück fernab des Tegernseer Tals.

Die Proteste und Diskussionen rund um den Neubau der Orthopädischen Klinik halten an / Archivbild

Waren es bei der letzten Mitgliederversammlung noch mögliche Standorte in Dachau und Passau, die von der DRV genannt wurden, so gibt es offenbar nun einen weiteren. Nach Informationen der TS sollen die etwa zehn Bereichsleiter auf einer außerordentlichen Sitzung in Tegernsee diesen Mittwoch darüber informiert worden sein, dass die DRV mit dem Gedanken spiele, den Neubau in den Bereich von Waldsassen zu verlegen, unweit der tschechischen Grenze.

Im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsprüfung sei festgestellt worden, dass dort nicht nur die Infrastruktur günstiger als am Tegernsee sei, sondern auch die öffentliche Unterstützung. So gebe es dort unter anderem eine EU-Förderung für grenznahe Gebiete. Die DRV habe in der Oberpfalz auch schon ein bebaubares Grundstück im Auge, wie es in internen Kreisen heißt. Bislang könne er den Inhalt dieser Bereichsleitersitzung nicht bestätigen, erklärt nun DRV-Pressesprecher Jan Paeplow auf Nachfrage, denn man halte weiterhin am Stufenplan fest.

Doch wie bekannt sei, würden auch „alternative Grundstücke als Plan B geprüft. So wurde in den letzten Tagen auch ein Grundstück in Neualbenreuth besichtigt, um verschiedene Alternativen zu berücksichtigen“. Der staatliche anerkannte Erholungsort bei Waldsassen liegt im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth, unweit der Grenze zu Tschechien. Paeplow:

Ob eines dieser Grundstücke tatsächlich als Plan B in Frage kommt, ist völlig offen. Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Umsetzung des Stufenplans in Tegernsee.

Käme es anders, wäre dies für die Belegschaft hier ein „Desaster“, wie einer der Klinikmitarbeiter gegenüber der TS nun erklärt: „Wer fährt von hier aus schon in die Oberpfalz“.


Weihnachtssonne lockte ins Tal

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Es waren Weihnachtsfeiertage der besonderen Art: drei freie Tage, Sonne und Schnee pur. Die Liftbetreiber rieben sich die Hände. Doch auf und neben den Pisten gab es auch einige Unfälle.

Von allen Seiten wurde die Neureuth erstürmt.

Die zeitweiligen Staumeldungen am 1. Weihnachtsfeiertag auf der B318 zwischen Holzkirchen und Gmund deuteten es schon an: das Tegernseer Tal stand wieder hoch im Kurs. Selbst am Heiligen Abend nutzen viele Brettlfans die Bergbahnen am Spitzing und der Sutten. Schließlich gab es keine Möglichkeit mehr für Kurzentschlossene, in Geschäften für die Feiertage Verpasstes noch nachzuholen. So waren bereits am Vormittag sämtliche Parkplätze an beiden Abfahrten belegt.

Etwas entspannter war es an den beiden Weihnachtsfeiertagen. Dennoch sei man mit der Auslastung mehr als zufrieden, ist an den Kassen zu erfahren.

Ein kurzes Comeback des Winters

Wer es lieber schweißtreibender wollte, machte Skitouren auf einer weitgehend gesetzten, oft harschigen Schneedecke. Die Lawinengefahr ist mit Stufe 2 mäßig und die Bedingungen nahezu ideal. Auch im künftigen Bergsteigerdorf Kreuth waren alle Wege und Loipen gut besucht. Manche Wanderwege waren am Morgen stellenweise nach den kalten Nächten noch vereist. Daher sollten Stecken und gegebenenfalls leichte Steigeisen bei entsprechend anspruchsvollen Touren ins Gepäck.

Das Bergpanorama lockte viele Wanderer an.

Heute, am zweiten Weihnachtsfeiertag, fegte ab mittags ein frischer Föhnwind über die Berghöhen. Manche Wanderer verkrochen sich da lieber in die gemütlichen Stuben der Berghütten. So war wohl im beliebtesten Berggasthof des Tegernseer Tals, der Neureuth, drinnen auch kein Platz mehr frei. Auf der Terrasse in 1.264 Metern Höhe dagegen genoss man dick eingehüllt einen fantastischen Ausblick vom Großvenediger bis zur Zugspitze. Die Wirtsleute Barbara Nirschl und Thomas Gigl hatten gleich am ersten Tag nach den Betriebsferien alle Hände voll zu tun. Etwa 800 Gäste wollten kulinarisch versorgt werden.

Aber dies ist für die engagierten Pächter inzwischen Routine, das vielköpfige Team ist eingespielt. Wie anderenorts auch, wo man vom Tagestourismus lebt, der eben sehr wetterabhängig ist. So dürfte ab Donnerstag der Ansturm von Sonnenanbeter etwas nachlassen, denn für die nächsten Tage ist erst einmal wieder Schnee angesagt. Nach den sehr milden Feiertagen sorgt zur Wochenmitte ein Italientief in Verbindung mit einer Kaltfront für einen Wetterumschwung. Zuvor soll es am morgigen Mittwoch mit Föhnunterstützung noch einmal sehr warm werden.

Schwere Unfälle auf und neben der Piste

Die Schattenseiten dieses Bilderbuchwetters waren die Bergunfälle. Allein vier Einsätze an den Feiertagen waren von der Bergwachtstation Rottach-Egern zu bewältigen. So stürzte laut Pressesprecher auf der Wallbergrodelbahn am Heiligen Abend gegen 14:30 Uhr ein Kind, das in die Garmischer Kinderklinik geflogen wurde. Am ersten Weihnachtsfeiertag zog sich ein Skifahrer auf der Sutten eine Knieverletzung in den Mittagsstunden zu und musste ins Krankenhaus Agatharied eingeliefert werden. „Heute, am 26. Dezember, waren zwei Einsätze. Auf der Wallbergrodelbahn verletzte sich ein 66-Jähriger am rechten Sprunggelenk. Er wurde mit dem Hubschrauber nach Agatharied geflogen. Etwa zeitgleich verunglückte ein 11-Jähriger auf der Sutten. Diagnose: Verletzung des rechten Knies“, so die Bergwacht

Ein schwerer Verkehrsunfall wurde am ersten Weihnachtsfeiertag gemeldet. Zwischen Miesbach und Irschenberg kam es am Montagnachmittag auf der B472 zu einem Frontalzusammenstoß bei der Ortschaft Jedling. Ein Kiefersfeldener geriet aus bisher noch ungeklärter Ursache mit seinem Audi in einer Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort mit dem Skoda eines Raublingers. Dieser musste mit schweren Verletzungen mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus nach München geflogen werden. Während die Familie des Unfallverursachers nur leicht verletzt in ein Krankenhaus nach Bad Aibling gebracht wurde. Die Straße musste zeitweise komplett gesperrt werden. Der Sachschaden an beiden Fahrzeugen beträgt laut Polizei in Miesbach insgesamt etwa 40.000 Euro.

Eindrücke von den Weihnachtsfeiertagen:

Von allen Seiten wurde die Neureuth erstürmt.

Selbst an der Hauswand war es zugig.

In den Stuben: eng aber warm.

Bereits gegen 14 Uhr gab es kaum noch Wartezeiten am Suttenlift.

Bereits gegen 14 Uhr gab es kaum noch Wartezeiten am Suttenlift.

Die Tegernseer Bergterrasse bot heute einen fantastische Bergblick.

Der Blockierer Franz Josef Haslberger

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Bad Wiessee lebt vom Tourismus. Doch zwei wichtige Ausflugslokale gehören dem Freisinger Unternehmer Haslberger. Der aber denkt nicht im Entferntesten daran, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein Rückblick auf zwölf Monate Blockade.

Das Ausflugslokal “Bauer in der Au” schaut so aus, als könnte es jederzeit eröffnet werden. Doch der Schein trügt.

Der 63-jährige gebürtíge Münchner Franz Haslberger besitzt inzwischen zahlreiche Ländereien und Immobilien im Gemeindegebiet von Bas Wiessee. Angefangen von der Söllbachau-Alm, einem Futterstadel unweit der ihm gehörenden Ausflugsgaststätte Bauer in der Au, die Söllbachklause, das Wohn- und Geschäftshaus mit den Niederstub‘n in der Ortsmitte, eine Villa in Holz und ein großes Jagdrevier zwischen Hirschberg und dem Golfclub Marienstein in Waakirchen. Dort lässt er auch einen Stadel bauen.

Doch bei all seinen Vorhaben denkt der Wahl-Wiesseer mehr an den Eigennutz als an das Gemeinwohl. Bis auf die Niederstub’n hat die Öffentlichkeit nirgends durchgängig Zugang, bestenfalls in seltenen Momenten gewährt er diesen. Früher waren es Fürsten, heute sind es Oligarchen, wie die Süddeutsche Zeitung Haslberger einmal nannte, die ihren Besitz als Tabuzone erklären. Bestes Beispiel dafür ist das einstige Ausflugslokal Bauer in der Au, das vor Jahren Touristen wie Einheimische anlockte und seit knapp zwei Jahren aufwendig renoviert ist.

Doch wer wie Wiessees Bürgermeister Peter Höß glaubte, Wanderer könnten dort wieder einmal einkehren, sieht sich getäuscht. Denn inzwischen avancierte die Ex-Traditionswirtschaft zur Event-Location mit Caterer. Martin Frühauf richtet am 28. sowie am 29. Dezember ein Drei-Gänge-Menü aus. Zuvor wurde bereits von pompösen Hochzeitsfeiern befreundeter Unternehmer berichtet, die dort die Korken knallen ließen. Man war ja unter sich.

Geheimniskrämerei

Ähnlich könnte es auch einem anderen Ausflugslokal ergehen, das Haslberger seit über drei Jahren sein Eigen nennt: der Söllbachklause. Auch sie wäre für den Fremdenverkehrsort eminent wichtig. Dort hat er zwar Großes vor, doch bislang kommt er nicht in die Gänge. 160 Sitzplätze soll es einmal dort geben. Der Gastraum soll laut Planungen, die der Gemeinde vorliegen, um etwa 50 Quadratmeter erweitert werden. Im aufgestockten Obergeschoß soll zudem eine Tenne für Veranstaltungen entstehen. Das Handicap: für die Gastronomie gibt es zu wenig Lagerflächen im Keller. Geplant sind nun zusätzliche 170 Quadratmeter für Terrassenmöbel, Getränke, Kühlräume und größere Personalräume mit Duschen.

Diese unterirdischen Räume würde laut Bauamtsleiter Helmut Köckeis das Gewerbeaufsichtsamt Haslberger „aufs Auge drücken“. Dieser habe seine Planungen selbst als „Wahnsinnsvorhaben“ bezeichnet, so Köckeis, da die oberen Gebäude stehen bleiben und bei Baubeginn unterfangen werden müssten, was ein “riesiger Aufwand” sei. Haslberger würde am liebsten alles komplett abreißen und neu aufbauen, wie Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) nach einem Gespräch mit dem Unternehmer berichtete.

Da es sich aber um ein Gebäude im Außenbereich handelt, bestünden kaum Erfolgsaussichten für einen Neubau. „Wenn ein Objekt abgerissen ist, dann ist es vorbei“, habe er Haslberger gesagt. Dies war vor etwa einem halben Jahr. Inzwischen soll es laut Höß ein weiteres Gespräch mit dem medienscheuen Unternehmer im Oktober gegeben haben. Der Inhalt aber bleibe geheim, heißt es in einer offiziellen Verlautbarung der Gemeinde.

Die Niederstub’n im Zentrum von Bad Wiessee gehört ebenfalls Franz Haslberger.

Geheime Kommandosache ist wohl auch, wann Haslberger die Sanierung des Gebäudes mit den Niederstub’n am Dourdanplatz in Angriff nimmt. Alle Formalitäten sind geklärt, die Baugenehmigung längst erteilt. Doch nichts geschieht, obwohl auch Städteplaner Eberhard von Angerer inzwischen allmählichen „Handlungsbedarf“ sieht.

Er habe von Haslberger schon „lange nichts mehr gehört“, sagt Bauamtsleiter Köckeis auf Nachfrage. Vielleicht sollte man Haslberger mit der „Verschlossenen Auster“ auszeichnen. Dieser Negativpreis wird von Journalisten „Auskunftsverweigerern in Politik und Wirtschaft“ verliehen. Einen besseren Kandidaten gibt es wohl dafür nicht – zumindest nicht im Tegernseer Tal.

Das Schweizer Spiel auf Zeit in Bad Wiessee

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Es sollte eigentlich schon längst dem Erdboden gleichgemacht sein, doch das alte Jodschwefelbad steht immer noch. Einen Termin für die Abrissbirne gibt es nicht. Auch nicht die Gewissheit, dass SME die Kaufoption wirklich zieht. Bislang ist das Grundstück für die Schweizer lediglich reserviert. Ein Rückblick.

Eines der ungelösten kommunalpolitischen Probleme im vergangenen Jahr…

Vor mehr als einem Jahr, im September 2016, hieß es aus dem Wiesseer Rathaus, dass das Jodbad bereits im Januar 2017 Geschichte sein sollte. Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block): „Wenn nichts dazwischen kommt, kann mit dem Abriss im Januar (2017) begonnen werden“. Doch es kam etwas dazwischen: der Artenschutz.

Diesen hatte der Investor, die Sports Medicine Excellence Group (SME) aus der Schweiz, offenbar nicht auf der Rechnung. Denn der besage laut SME-Geschäftsführer Florian Kamelger, dass nur zwischen Oktober und Februar abgerissen werden dürfe. Obwohl die Gemeinde das Gebäude aus dem Jahr 1928 bereits im Dezember 2016 geräumt hatte, und die Jodbäder seitdem im Obergeschoss des Badeparks verabreicht werden, erfolgte der Abriss nicht.

Auf dem etwa 20.000 Quadratmeter großen Areal tat sich ein Jahr lang nichts. Auch die für den Sommer angekündigten Entkernungsarbeiten fanden nicht statt. Offiziell begründet wurde es damit, dass Abriss und Neubau Hand in Hand gehen sollen. Doch für das neue Luxushotel mit 119 Zimmern und Medizinzentrum fehlten noch „Bestätigungen einer Reihe von Behörden“, so Höß dann im vergangenen Oktober. „Leider ging das nicht so schnell, wie man es geplant hat. Deshalb liegt die vollziehbare Baugenehmigung noch nicht vor“.

Trotz Baugenehmigung bleiben die Millionen noch aus

Als dann einen Monat später die Baugenehmigung vorlag, hieß es aus dem Rathaus, dass die Arbeiten in enger Abstimmung mit den Schweizer Investoren geplant würden. Und die nehmen sich dafür offensichtlich viel Zeit, da sie das Tempo und damit die Fälligkeit des Kaufpreises von sieben Millionen Euro bestimmen, auf die die Gemeinde zur Schuldentilgung dringend wartet.

Bauen die beiden Schweizer Investoren Florian Kamelger und Andreas Bänzinger nun ihr Hotel oder nicht?

Schließlich hat Rathauschef Höß die Ausschreibung für die Abbrucharbeiten aus der Hand gegeben. SME vergibt laut Optionsvertrag den Auftrag an eine Abbruchfirma. Damit bestimmen die Schweizer, wer wann zu welchen Kosten abreißt. Diese geschätzte eine Million Euro an das Abbruchunternehmen aber „übernimmt die Gemeinde“, so Höß. Ein ungewöhnlicher Vertrag. Nicht die Gemeinde als Geldgeber sucht das günstige Angebot, sie überlässt es SME, wer zum Zug kommt. „Wer zahlt, schafft an“, diese Binsenweisheit ist eigentlich Usus im Geschäftsleben, nicht so offenbar in Bad Wiessee.

„Endverträge“ lassen auf sich warten

Ein weiterer Knackpunkt der Vereinbarung ist, dass sich SME das Areal vorerst nur reservieren ließ. Damit ist nicht sichergestellt, dass Florian Kamelger und sein Partner Andreas Bänziger die Kaufoption ab Eingang der Baugenehmigung Mitte November nach einer vierwöchigen Widerspruchsfrist auch wirklich ziehen werden, auch wenn sie und der Bürgermeister dies ständig beteuern.

„Die haben ja schon viel in die Planung investiert“, so Höß, deswegen gehe er davon aus, dass die Abbrucharbeiten „nach jetzigem Stand“ nun im Januar starten würden. “Selbstverständlich werden wir das Projekt realisieren“, erklärte Bänziger. Ein Optionsvertrag sei üblich, bevor dieser in einen Kaufvertrag umgewandelt werde. Man habe vorab “viel, viel Geld und Zeit in die Planung gesteckt” und man werde mit dem Abriss beginnen, sobald es zeitlich “perfekt passt”.

Bei einem Projekt in dieser Größenordnung werde es laut Bänziger aber “sicherlich noch ein paar Wochen dauern”, bis die Endverträge unterschrieben seien, sagte Bänziger Ende November. Fraglich ist somit, ob die Abbrucharbeiten nun im Januar starten können und ob sie bis Ende Februar zu schaffen sind. Denn zwischen März und Oktober darf kein Rückbau erfolgen.

Spiel auf Zeit

Derzeit kennt offenbar auch die Gemeinde keinen Abbruchtermin, wie deren Geschäftsleiter Hilmar Danzinger kurz vor Weihnachten der Tegernseer Stimme mitteilte. Bei Fragen zum aktuellen Stand solle man sich an SME wenden, „denn die Modalitäten zum Abbruch des alten Jod-Schwefelbades werden zwischen SME und dem/den Abbruchunternehmen vereinbart“. Dies klingt nicht so, als sei das enge Zeitfenster von zwei Monaten noch zu schaffen.

Auch bei der Frage nach dem Zeitpunkt des Zahlungseingangs der SME-Millionen bleibt Danzinger nebulös: „Themen, die im nicht-öffentlichen Teil von Gemeinderats-Sitzungen diskutiert und beschlossen werden, werden seitens der Gemeinde erst dann öffentlich gemacht, wenn der richtige Zeitpunkt hierfür gekommen ist. Dieser ist noch nicht gekommen“.

Damit bleibt der Öffentlichkeit und den Wiesseer Bürgern zunächst vorenthalten, ob die Millionen schon geflossen sind oder sie noch erwartet werden. So beherrschte das Spiel auf Zeit das vergangene Jahr beim Thema Jodbadabriss. Und zwar auf beiden Seiten. Der Ausgang ist bei dieser Informationspolitik nach wie vor offen.

Darum will Peter Horst Bürgermeister werden

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Kurz vor Torschluß wirft nun auch, wie berichtet, Peter Horst als parteiloser Kandidat seinen Hut in den Ring zur Wahl des Gmunder Bürgermeisters. Horsts Handicap: er braucht bis Ende der Frist am 15. Januar 120 Unterschriften. Nun nennt er erstmals die Motive hinter seiner Kandidatur.

Peter Horst geht als parteifreier Kandidat an den Start.

Er ist kein Unbekannter in Gmund. Im Dauerclich mit der Gemeinde liegt der Rechtsanwalt Dr. Peter Horst vor allem wegen seiner Rechtsstreitigkeiten um seine Dürnbacher Villa. Zunächst war es seine Absicht, dort Asylbewerber unterzubringen. Dann waren es unerlaubt ausgeführte Grabungen an seinem Haus, um mehr Licht ins dunkle Untergeschoss zu bringen und dieses so bewohnbar machen.

Der Fall kam schließlich vor das Verwaltungsgericht. Doch zum anberaumten Termin vor knapp einem Jahr erschien der Gmunder nicht. Damals schwieg er zu seinen Beweggründen, am Ortstermin des Gerichts nicht teilzunehmen. Dafür erklärt der 60-Jährige nun seine Motive, die hinter der letzte Woche bekanntgewordenen Kandidatur zum Rathauschef stehen. Wie berichtet tritt der amtierende Bürgermeister Georg von Preysing nach 18 Jahren im Amt am 25. Februar nicht mehr an. Nominiert als Kandidaten sind bereits Franz von Preysing (39) für die CSU, Alfons Besel (51) für die Freien Wähler und Johann Schmid (60) für die SPD.

Der „Bürgeranwalt“ positioniert sich

Für den „parteifreien Bürgeranwalt“ Horst ist das Zeitfenster eng. Nur bis 15. Januar um 12 Uhr können sich seine Unterstützer noch im Gmunder Rathaus eintragen lassen. Doch schon hier sieht er „verfassungsrechtliche Bedenken“ als parteifreier Kandidat. „Besondere Sorge“ bereite Horst, dass sich jeder Unterstützer ausweisen, sich also auch „outen muss“.

In Gmund erscheine ihm dies „besonders problemtisch“, so Horst in seinem jüngsten Pressetext, „weil gerichtlich feststeht, dass unser Bürgermeister Georg von Preysing sich erpresserischer Methoden bediente, indem er Gmunder Bürgern mit Nachteilen drohte, wenn sie sich für das Bürgerbegehren gegen den Bebauungsplan für Kaltenbrunn eintragen würden“. Er habe Sorge, so Horst weiter, dass es bei der Kandidatenaufstellung „ähnlich ablaufen könnte, zumal Franz von Preysing, der Sohn des Bürgermeisters, für die CSU kandidiert“.

„Politischer Dornröschenschlaf in Gmund“

120 Unterschriften braucht Horst für seinen Wahlvorschlag „Gmund aktiv – Wir bringen uns ein“. Das Motto der nicht organisierten Wählergruppe:

Wenn mir etwas nicht passt, packe ich es lieber an, anstatt einfach auszusteigen.

Und anpacken will Horst Einiges, sollte er gewählt werden. Mehr Bürgerbeteiligung mit „Transparenz und Fairness“ steht ganz oben auf seiner Agenda. Gmund sei lange im „politischen Dornröschenschlaf“ verharrt. Die niedrigen Wahlbeteiligungen bei den letzten Bürgermeisterwahlen von 36 beziehungsweise 32 Prozent würden für sich sprechen. Mit seinen Unterstützern will Horst Gmund „aktiv mitgestalten“.

Als Beispiel dafür nennt er mehr Fußgängerüberwege und Querungshilfen an der B318 am „Bürgermeisterstrand“ und an Bushaltestellen. Hier sieht er dringenden Handlungsbedarf, um die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern zu gewährleisten. Ein weiteres Anliegen ist Horst „die Landschaft stärker zu schützen“. Als Kandidat wolle er den Plan einer Arbeitsgruppe im Landratsamt unterstützen, die Kriterien zur Herausnahme von Landschaftsschutzgebieten zu veröffentlichen. „Die gehören auf die Website der Gemeinde“, fordert Horst. „Da wird deutlich, wo wir stehen“.

Wo er nach der Deadline am 15. Januar steht, liegt ganz in den Händen seiner Unterstützer. Zur Einreichung seines Kandidatenvorschlags vor einer Woche in der Gemeinde waren es elf weitere Gmunder. Horst muss also noch kräftig zulegen.

Chaos an der Sutten

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Per Shuttle zur Skipiste. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. In Rottach-Egern ist das Angebot allerdings in dieser Saison eingestellt worden. Die Auswirkungen sah man heute. Lange Staus und Trauben wartender Skifahrer

Mehrere hundert Meter langer Stau vor der Mautstation an der Suttenstraße heute gegen neun Uhr.

Pulverschnee und ein strahlend blauer Himmel lockte heute tausende Brettlfans zu den Alpenbahnen an den Spitzingsee und die Sutten. Doch bereits an der Mautschranke in Enterrottach endete für viele das Skivergnügen: alle Parkplätze waren schon vor neun Uhr belegt und die Auffahrt gesperrt. Es bildete sich ein Rückstau von mehreren hundert Metern.

Viele Autofahrer resignierten aufgrund der Umstände und kehrten um. Mit ein Grund war der fehlende Skibus, der die Tagesausflügler in den vergangenen Wintern noch kostenlos zur Talstation beförderte. Seine Einstellung wurde von den Alpenbahnen mit fehlender Nachfrage begründet. Und Rottachs Bürgermeister Christian Köck betonte vor einem Monat:

Offenbar will nach wie vor jeder unabhängig sein von Fahrplänen und Bussen.

Die Realität sah heute allerdings anders aus. Entsprechend groß waren die Menschentrauben, die auf den nur stündlich verkehrenden Linienbus warteten. Der von den Alpenbahnen eingesetzte Pendelbus war in den Morgenstunden nicht auszumachen.

Die Skifahrer mussten viel Geduld mitbringen.

Dagegen waren allerorten waren entsprechende Flüche zu hören: “So eine Sauerei, was ist denn das für ein Service”. Da fahre sie gleich lieber an die Christlum am Achensee, so eine Ortskundige. Hatte man sich dennoch in Geduld geübt und irgendwie die Sutten-Talstation erreicht, wurde es kaum besser. Überall herrschte Andrang, ob an den Kassen oder dem Sessellift.

Vielleicht war dieser Ausnahmezustand einfach auch nur den Ferien, der Sonne und dem idealen Pulverschnee geschuldet. Zum Thema Skibus müssten sich eigentlich alle Verantwortlichen nach einem solchen Chaos-Tag nochmals an einen Tisch setzen, da der Ruf als Wintersportort auf dem Spiel steht. Denn der Winter hat erst begonnen.

Einige Eindrücke von der Sutten:

„Meine drei Bundeskanzler“

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Nächste Woche findet der dritte Ludwig-Erhard-Gipfel im Geiste des ehemaligen Bundeskanzlers in Rottach statt. Die einstigen Wirtschaftsgrößen, die „Entscheider” von damals, gingen bei Erhards Hausdame Elisabeth Leutheusser von Quistorp ein und aus. Nun will die ehemalige Gmunder Bürgerin eine Biografie über ihr Leben an der Seite der Mächtigen schreiben.

Elisabeth Leutheusser von Quistorp war erste Hausdame im Bonner Kanzlerbungalow, über dessen Geheimhaltung der Schleier nun gelüftet wurde.

Obwohl ihre Tätigkeit in Bonn und Gmund schon fast ein halbes Jahrhundert zurückliegt, sind ihre Detailkenntnisse absolut präsent. Elisabeth Leutheusser von Quistorp kann sich noch an alle Einzelheiten erinnern, als die Tegernseer Stimme sie zu einem Gespräch im Stielerhaus trifft.

„Ich war 20 Jahre alt, als ich 1964 eine vom Bund angestellte Hausdame im Bonner Kanzlerbungalow wurde. Dort diente ich drei Bundeskanzlern: Ludwig Erhard bis zu seinem Rücktritt 1966, dann Kurt-Georg Kiesinger und Willy Brandt bis 1970“, erzählt von Quistorp.

Ich hatte ein sehr bewegtes Leben in den sechs Jahren als Mittlerin zwischen dem Privatleben und dem Amt der jeweiligen Bundeskanzler.

Sie war quasi auch Filter: Denn jedes Telefonat, jedes Papier landete zunächst bei ihr. Ein 24-Stunden-Job sei es gewesen, vom Wecken am Morgen, dem Besprechen des Tagesablaufs, Frühstück, Organisieren der Besprechungen mit Politikern und Referenten bis hinein in die Nacht, wo immer wieder dringende Nachrichten bei ihr eintrafen.

Mit Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger, seiner Frau Marie-Luise und Sohn Peter ziehen neue Gäste im Kanzlerbungalow ein. Elisabeth von Quistorp als Hausdame bleibt.

Als Beispiel nennt von Quistorp die Nacht zum 20. August 1968, als sie ein dringender Anruf eines Kanzlerreferenten erreichte. „Auf meine Frage, was denn sei, sagte dieser: Die Russen sind in Prag einmarschiert. Deshalb müsse er dringend Kanzler Kiesinger sprechen“.

Sie musste Gäste betreuen und Staatsbesuche vorbereiten, bei denen sie immer dabei war. „Teilweise war ich mehr im Flugzeug als zuhause. Ich hatte mich darum gekümmert, dass die Herrschaften das Richtige anhatten, die Orden und Schärpen richtig am Frack saßen“.

„Du musst das aufschreiben“

Nach dem Ausscheiden 1969 von Kurt Georg Kiesinger als dritter Bundeskanzler wohnte sie dann ganz alleine im Bungalow, da Willy Brandt als Kanzler nicht in den Bungalow einzog. „Ich sei die bestbehütete Frau in ganz Bonn, schrieben damals die Zeitungen. Denn niemand kam rein und um das Areal patrouillierte der Bundesgrenzschutz. Das war für mich als junge Frau natürlich auch schwierig. Da möchte man auch mal raus und das ein oder andere erleben“.

Da sie aber, wie sie sagt, „die höchste Geheimhaltungsstufe hatte, brachte dies für mich auch sehr viele Unannehmlichkeiten mit sich, wenn man immer einen Schatten hinter sich weiß. Öfters ist auch mal Bundespräsident Gustav Heinemann aus seiner gegenüberliegenden Villa Hammerschmidt mit Gästen auf einen Espresso vorbei gekommen. Mit seiner Frau Hilde gab es ebenso sehr nette Gespräche auf der Terrasse“. Als junge Frau habe sie „die ganzen Sachen alle aufgesaugt“.

US-Präsident Richard Nixon (mit Fliege) betritt am 26. Februar 1989 den Kanzlerbungalow, empfangen von Kurt-Georg Kiesinger (l.) Am Eingang erwartet Elisabeth von Quistorp die Gäste (r.)

Ihr Wissen würde für ein Buch reichen, zu dem sie immer wieder gedrängt werde. Anders, als ein paar Schnipsel mit ihren Statements im Fernsehen oder Zeitungen, könne man ein Buch zur Hand nehmen, habe ihr BR-Moderator Stefan Scheider geraten, der sie seit vielen Jahren auch noch aus ihrem Leben in Gmund kennt. „Du musst das aufschreiben“. Somit hätten beide beschlossen, ihr Leben in Buchform zu gießen. Da Quistorps Erlebnisse so umfangreich waren, wie sie sagt, würde eine Veröffentlichung aber „noch etwas dauern“.

Soziales Engagement im Landkreis Miesbach

Darin wird dann sicher auch das Kapitel Gmund vorkommen, der Bungalow für Erhard von Architekt Sep Ruf am Ackerberg, Erhards Aufenthalte zuvor noch als Wirtschaftsminister in Bad Wiessee und ihre Hochzeit im Dezember 1970. In Dürnbach, das damals noch eine selbstständige Gemeinde war, heiratete von Quistorp den Brauereibesitzer Helmut Leutheusser. Trauzeuge war Ludwig Erhard.

Trauzeuge der Hochzeit von Helmut Leutheusser (l.) mit Elisabeth von Quistorp war der ehemalige Bundeskanzler Prof. Ludwig Erhard

10 Jahre lang lebte sie als Unternehmersgattin in Oberfranken, bekam ihre zwei Kinder Frank und Ina, gründete einen Rotary Club mit und hatte zahlreiche Verpflichtungen als Ehefrau des Rotary-Governor. Dann zog die Familie nach Gmund. Helmut Leutheusser übernahm den Vorsitz der Gulbransson-Gesellschaft und Elisabeth den gesellschaftlichen Part.

Nach der Scheidung vor 25 Jahren lebte sie dann in Ostin und Tegernsee, heute wohnt sie in München. Seit der Geburt ihres behinderten Sohnes steckt sie viel Energie in soziale Tätigkeiten. Sie arbeitete in der Seelsorge des Münchner Flughafens, dann wurde sie Mitbegründerin des Miesbacher Hospizvereins. Letztlich ließ sie sich zur Trauerberaterin ausbilden und war Gründungsmitglied des Kriseninterventionsteams im Landkreis Miesbach.

„Geheimakte Kanzlerbungalow“

Aktuell hat sie aber wieder ihre Bonner Tätigkeit eingeholt. Von Quistorp
verweist auf das Buch, das vor ihr auf dem Tisch im Stielerhaus liegt. Es trägt den Titel „Geheimakte Kanzlerbungalow“, recherchiert von Jörg Diester. Darin berichtet der Autor erstmals über die Jahrzehnte lang geheim gehaltene Unterwelt des Bonner Kanzlerbungalows, der ebenfalls von Sep Ruf konzipiert wurde.

Sep Rufs Bungalow für Ludwig Erhard in Gmund am Ackernberg

Er hatte dort auch einen Luftschutzbunker neben „technischen Anlagen“ untergebracht. Als Erhard am 12. November 1964 einzog, wurde der einzige Zugang zum Keller verschlossen. Über ein halbes Jahrhundert seien Rufs Pläne und Räume des Untergeschosses der Öffentlichkeit völlig unbekannt geblieben, so Diester.

Elisabeth von Quistorp, als erste Hausdame damals, entdeckte aber im Buch als einzige Zeitzeugin etliche Fehler. Diese sollen nun korrigiert werden. Wer die zweite Auflage aufschlägt, wird sie an der Seite ihrer drei Bundeskanzler entdecken. Die „Entscheider“ von damals.

Bundespräsident Joachim Gauck im Gespräch mit Elisabeth Leutheusser von Quistorp

Scheich kauft Wiesseer Hotel

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Nach über 84 Jahren im Familienbesitz wurde im September das Drei-Sterne-Hotel in Bad Wiessee verkauft. Der neue Eigentümer ist ein Mitglied der Herrscherfamilie des Emirats Katar.

Seit September letzten Jahres im Besitz eines Scheichs: Das Landhaus Strobl am See in Abwinkl. / Foto: K. Wiendl

Rainer Strobl, einst Skirennläufer der Nationalmannschaft, führte in der dritten Generation das auf inzwischen 23 Zimmer aufgestockte Traditionshaus im Ortsteil Abwinkl. Mit seiner Frau betreute er seit 1991 die Gäste in Bad Wiessee. Doch 60 Jahre zuvor erfolgte bereits die Grundsteinlegung für das „Landhaus Katharina“ der Familie Ertle. Deren älteste Tochter übernahm das Gästehaus 1960 und führte es zusammen mit ihrem Ehemann Karl Strobl.

30 Jahre später übernahm deren Sohn Rainer mit seiner Frau Sabine das Gästehaus, beschreibt die hauseigene Chronik die Geschichte des Gebäudes. In den folgenden Jahren bekam das Haupthaus einen Anbau samt Wintergarten. „Viermal haben wir umgebaut. Im letzten Frühjahr habe ich nochmals eine halbe Million Euro reingesteckt und die ganzen Bäder richtig toll gemacht“, erzählt Unternehmer Rainer Strobl an seinem Firmensitz in Waakirchen. Man habe das Haus das ganze Jahr über zu 60 Prozent belegen können.

Viele Gäste aus den Golfstaaten in Abwinkl

Doch seine eigentliche Befriedigung finde er in seinem Unternehmen mit 60 Mitarbeitern und bayernweit vier Filialen. „Hier kann ich etwas bewirken“, sagt Strobl. Viele junge Mitarbeiter würden ständig in seinem drei-Sparten-Unternehmen in den Bereichen Messtechnik, Bauwerksdiagnostik und Wasserschadensbeseitigung aus- und weitergebildet werden. Hier würden über 10.000 Schäden pro Jahr abgewickelt werden. Neu sei nun auch die Sanierung nach Brandschäden. Dies alles habe sich über Jahre so entwickelt.

„Für mich ist es wichtig, dass ich hier führend bin“, verkündet Strobl. Deswegen habe sich nur noch seine Frau um das Hotel kümmern können. Letztlich entschlossen sich aber die Strobls, ihren Familienbesitz zu verkaufen. „Mir ist es wichtig, dass kein Investor das Haus platt macht“, so Strobl. Früher habe er auch von der Hubertus-Klinik des Medical-Parks Gäste aus den Golfstaaten bekommen. „Während dort Königsfamilien in einem eigenen Gebäudetrakt residierten, wurden Dolmetscher und Leibgarde bei uns einquartiert“, sagt Strobl, der auf seine guten Erfahrungen mit Moslems verweist.

„Interesse auch der Herzoglichen Familie“

Den jetzigen Käufer, ein Mitglied der Herrscherfamilie Al Thani des Emirates Katar am Persischen Golf, kenne man als Gast schon seit zehn Jahren. „Er wollte unser Landhaus schon vor Jahren kaufen, doch wir liebäugelten zunächst mehr mit einem Sternekoch“, so Strobl. Laut seinen Aussagen habe sich auch ein Mitglied der Herzoglichen Familie in Tegernsee interessiert gezeigt. „Doch auch nach einem dreiviertel Jahr ist kein Kauf zustande gekommen“.

Deshalb der Verkauf an Al Thani, „der ein netter und bescheidener Katarer aus dem Könighaus ist“, erzählt Strobl. Immer wieder sei er von dem Scheich gefragt worden, ob er nicht verkaufen wolle, „da Al Thani die Tradition des Hauses so gefalle“. Laut Strobl soll sich der Scheich auch in den benachbarten Tegernsee-Villen, dem ehemaligen Brennerpark, eingekauft haben und weitere Wohnungen besitzen.

Im vergangenen September gab Strobl dem Drängen des Katarers nach und unterzeichnete den Kaufvertrag. Eine entsprechend langfristige Vereinbarung sei mit Al Thani und der neuen Pächterin, Susanne Voglsang, getroffen worden. „Mir war wichtig, dass dies hier weiterläuft“, bekräftigt Strobl. Ende Oktober erfolgte die Übergabe an die “engagierte“ Betreiberin Voglsang.

Sie wirbt inzwischen damit, dass die Zimmer nach der Komplettrenovierung nun den Zusatz „Deluxe“ erhielten. Dies würde jetzt den Komfort widerspiegeln. Doch den Familienbetrieb gibt es nicht mehr. Er ging mit Strobls Verkauf an den Scheich zu Ende. Obwohl sein Herzblut daran hing, scheint der 55-Jährige sichtlich erleichtert, sich nun neuen Herausforderungen widmen zu können. Einzig sein Name bleibt: Landhaus Strobl am See.


Neue Klage: Es wird weitergezockt!

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Im Juni scheiterte der Entertainment-Entwickler, die BCE Immobilien GmbH, vor Gericht. Wegen eines Formfehlers wurde die Klage überraschend abgewiesen. Im Streit um die geplante Spielothek in der Tegernseer Hauptstraße geht’s jetzt in die nächste Runde.

In den ehemaligen Räumen der Hypovereinsbank-Filiale in der Tegernseer Straße will die BCE-Immobilienfirma unbedingt eine Spielothek eröffnen – und reichte erneut Klage gegen den Gerichtsentscheid im Juni ein. / Archivbild

Seit November 2014 stehen die Räume der Hypo-Vereinsbank-Filiale in der Hauptstraße 15 leer. Seit etwa gleicher Zeit versucht die Göppinger Firma dort eine „mischgebietstypische Spielhalle mit Segafredo-Bar“ einzurichten. Mehrfach hatte BCE ihren Antrag verändert und ihre Planung dabei auch abgespeckt. Erst sollten Spielgeräte, Billardtische, Dart, TV-Spielgeräte und Geld-Spielautomaten eine Fläche von 132 Quadratmetern einnehmen, dann nur noch 96 Quadratmeter.

Die Stadt hingegen will die Spielhalle dort nicht haben, weil sie wenig förderlich für das Flair an Tegernsees Hauptstraße sei. Die Stadt begründete ihre Ablehnung damit, dass das Haus in einem Mischgebiet liege, in dem nicht die gewerbliche Nutzung, sondern die Wohnnutzung mit 61 Prozent überwiege. BCE gab nicht auf und klagte. Zuletzt hatte das Unternehmen im Juni eine krachende Abfuhr erlitten.

Ihre beim Münchner Verwaltungsgericht eingereichte Klage scheiterte. Verwaltungsrichterin Cornelia Dürig-Friedl stellte damals bei einer Ortsbesichtigung fest, dass die im Bauplan angegebenen Quadratmeter die rechtliche Grenze von 100 Quadratmetern eindeutig überschreiten würden.

Wieder Klage vor dem Verwaltungsgericht

Gleichzeitig bemerkte die Richterin, dass auf der „Bauvorlageberechtigung“ der Falsche unterschrieben hatte. Nämlich der Antragsteller und nicht, wie gesetzlich gefordert, der Architekt. Was so viel bedeutete wie: Keine Bauvorlageberechtigung, keine Begehung, keine Klage. Wegen dieses Formfehlers zog BCE die Klage zurück. Das Verfahren wurde eingestellt. Der Streitwert belaufe sich auf 57.000 Euro, so Richterin Dürig-Friedl damals und entschied: Die Kosten des Verfahrens trägt die Klägerin.

„Die erste Runde ist durch“, bemerkte im Juni ein sichtlich erleichterter Bürgermeister Johannes Hagn am Ende der Verhandlung. Doch er und die Gewerbetreibenden Anlieger und Anwohner hatten sich zu früh gefreut. Bereits am 14. August reichte BCE erneut einen Bauantrag ein. Doch auch diesem erging es bislang nicht anders. „Am 20. November 2017 wurde der Bauantrag vom Staatlichen Bauamt abgelehnt“, so Pressesprecher Birger Nemitz vom Landratsamt nun auf Nachfrage. „Gegen diese Entscheidung wurde vor dem Verwaltungsgericht in München am 4. Dezember 2017 Klage erhoben. Dieses Verfahren läuft momentan noch“; so Nemitz.

Der Entertainment Spezialist zockt weiter

Die Stadt hält dagegen, dass das Gebäude verschiedentlich genutzt werde. So gebe es beispielsweise im ersten Obergeschoß zwei genehmigte Wohnungen und eine Einheit mit drei Büros. Außerdem würden sich in dem Haus noch eine Naturheilpraxis, eine Physiotherapie, eine Rechtsanwaltskanzlei, eine Goldschmiede und weitere zehn Wohnungen befinden. Damit komme man auf mehr Einheiten, als ursprünglich genehmigt waren.

Außerdem seien Nutzungsänderungen erfolgt, von denen das Bauamt bislang nichts erfahren habe, argumentierte Hagn im September vor dem Bauausschuss. Mit der Vielzahl der Nutzungen werde auch angezweifelt, ob die ausgewiesenen Stellplätze für die vorhandene und beantragte Nutzung ausreichen würden. Wieder einmal hat das Gericht das letzte Wort. Wann es zu einer erneuten Entscheidung kommt, ist bislang noch offen. „Derzeit sind wir als Stadt nur beigeladen“, so Hagn auf Anfrage. Der Entertainment-Spezialist BCE zockt derweil weiter.

Gmunds CSU-Kandidat stellt sich den Wählern

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Ist ein voller Saal ein gutes Omen? Zumindest dürfte dies den Bürgermeisterkandidaten Franz von Preysing bis zur Wahl beflügeln. Erstmals äußerte der CSU-Mann auch seine Pläne für eine Verkehrsberuhigung.

Bürgermeisterkandidat Franz von Preysing war gestern sichtlich begeistert über das große Interesse

Er war sichtlich „überwältigt“ vom Interesse an seiner Wahlveranstaltung. Mehr als 120 Zuhörer lockte Franz von Preysing am Montagabend in den Neureuther-Saal. Nun könne er in den Dialog mit den Bürgern treten, sagte der CSU-Kandidat. Er will das Rathaus in Gmund erobern und Nachfolger seines Vaters Georg werden. Immer wieder sehe er sich der Vater – Sohn – Beziehung ausgesetzt, so Preysing jr. „Dein Vater ist Bürgermeister und nun du, hm, hm“. Nachdem sein Vater im Herbst darauf verzichtete, nach 18 Amtsjahren wieder zur Wahl anzutreten, „habe ich die Entscheidung zur Kandidatur ganz alleine getroffen“.

Er betonte, dass es am 25. Februar nicht um die Wahl des „Bürgermeisterbuben“ gehe, sondern „um die Wahl des Franz von Preysing“. Er habe im Gemeinderat auch mal gegen den Vater gestimmt. Als 39-Jähriger „stehe ich für eine junge Generation mit neuen Themen“. Meist werde er gefragt, warum er Bürgermeister werden wolle, wo er doch einen „Superjob“ bei der Sparkasse als Leiter der Geschäftsstellen habe. Preysings Antwort:

Gmund ist meine Heimat und da bin i dahoam.

Aus seinem Leben in der Gemeinde habe er viele Kontakte zu Personen, Firmen und Vereinen. Und seine beiden Söhne sehe er als „Zukunft“. Und diese Zukunft wolle er als Bürgermeister „gestalten“. Sein Motto ist: „Gutes bewahren und Neues gestalten“. In einer Großfamilie aufgewachsen, stehe die Familienförderung auf seiner Agenda „ganz oben“.

Vor allem bezahlbaren Wohnraum würden die Familien brauchen. Nicht alle können sich eigene Immobilien leisten, daher sei es für die Gemeinde wichtig, Familien zu halten. „Hier gehören auch die Betreuungszeiten dazu“, so Preysing. Die Vereinbarung von Familie und Beruf werde immer wichtiger. Hier müsse Gmund schauen, wo es bei der Betreuung von Kindern noch besser werden könne.

120 Gmunder kamen gestern zur CSU-Veranstaltung

Verbessern müsse man auch noch das „Schlechtwetterangebot mit dem Erhalt des Badeparks in Bad Wiessee“, der für ihn sehr wichtig sei. Damit er für alle Generationen und Einkommensverhältnisse zugänglich bleibe, müssten hier „alle Gemeinden im Tal zusammenhelfen“. (langer Beifall) Auch die Rahmenbedingungen für wohnortnahe Arbeitsplätze möchte Preysing verbessert, „damit Gewerbebetriebe im Ort bleiben“.

Deshalb sei er auch für deren „maßvollen Ausbau“. Ein weiterer Schwerpunkt ist für den langjährigen Gemeinderat die Digitalisierung. Vor allem Firmen bräuchten das Breitbandnetz, um technisch mithalten zu können. Die Hotspots müssten ebenso „ausgebaut“ und die Verwaltung „digitalisiert“ werden. Preysing schwebt auch eine GmundApp mit allen wichtigen Kontakten und Links vor. Doch bei aller Technik soll der Bürger selbst entscheiden können, wie er mit dem Rathaus kommuniziert. Einen persönlichen Kontakt soll es auch weiterhin geben.

Preysing für Tunnellösung

In Sachen Verkehr gehe es ihm um sichere Geh- und Radwege, sowie weitere Querungshilfen und einen Kreisel in Kaltenbrunn. Damit hatte der CSU-Kandidat den Nerv seiner Zuhörer getroffen. Denn die anschließende Diskussion zeigte, wo die Bürger Gmunds vor allem der Schuh drückt: beim Thema Verkehr. Möglicherweise fühlten sich die Frager auch durch den tödlichen Unfall eines Einheimischen bestärkt. Am Freitag wurde ein 84-jähriger Fußgänger von einem Pkw beim Queren der Tegernseer Straße tödlich verletzt. Nicht nur eine Tempo-30-Zone für die Bundesstraße wurde nun beim CSU-Infoabend gefordert, auch mehr Radarkontrollen unterhalb des Gmunder Berges.

Preysing betonte, dass der Gemeinderat allerdings erst beschlossen habe, keine Tempo-30-Zonen „voranzutreiben“. Er sehe aber auch, dass die Ausfahrt beim neuen Rewe-Supermarkt ein schwieriges Thema sei. Florian Floßmann fragte, wie es denn um die Umgehungsstraße stehe, denn „die brennt unter den Nägeln“. Dies sei „ein schwieriges Thema“, entgegnete Preysing. Da gebe es viel Für und Wider. „Auf alle Fälle müssen bei diesem Thema die Bürger beteiligt werden“. Eine solche Maßnahme liege aber nicht „in der Hand“ der Gemeinde, dies sei Sache des Straßenbauamts.

Es braucht Geduld

Momentan sei dies jedoch noch kein Thema. Er persönlich stehe für eine Entlastung von Dürnbach und Gmund mit einer Umgehungsstraße. Da aber in Bayern der Flächenfraß sehr groß sei, würde er als Bürgermeister eine „Tunnellösung vorantreiben. Am besten in Moosrain rein und in Kaltenbrunn wieder raus“.

Die Gmunder hörten es wohl, doch Franz von Preysing mahnte zur Geduld. Nicht alles lasse sich gleich umsetzen, „manches klappt vielleicht gar nicht“. Aber mit jeder Maßnahme, die man umsetzen könne, werde Gmund ein „Stückerl besser“, lautet Preysings Botschaft. Langer Applaus stärkte ihm den Rücken für die nächsten Wochen des Wahlkampfs.

Haus Ursula hat neuen Bauherrn

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Noch im Herbst war davon auszugehen, dass die Bavaria Wohnbaupartner aus Ottobrunn Investor eines Wohn- und Geschäftshauses für das ehemalige Haus Ursula am Lindenplatz ist. Doch Recherchen der Tegernseer Stimme zeigen, dass dies bereits Schnee von gestern ist.

Dieser Container vor dem ehemaligen Haus Ursula in Bad Wiessee brachte den Stein ins Rollen…
/Foto: K. Wiend

Ein Container brachte den Stein ins Rollen. Er steht seit heute vor dem entmieteten Gebäudekomplex. Darin war früher ein Hotel garni untergebracht, sowie auch Geschäfte und das Restaurant Zum Mundschenk. Zuletzt zog auch noch die Raiffeisenbank aus. Sie mussten einem Wohn- und Geschäftshaus weichen, bei dem seit Beginn der Planungen vor vielen Monaten die Bavaria Wohnbaupartner aus Ottobrunn und Architekt Werner Wendler auf den Plan traten.

Noch im Oktober ließ sich Torsten Graf von der Bavaria Wohnbaupartner damit zitieren, dass es mit dem Abbruch und Neubau der Tiefgarage noch Probleme gebe, „weil keine Baufirma Gewehr bei Fuß stand“. Zu seinem Leidwesen, so Graf, wären alle Auftragsbücher der Baufirmen aus der Region voll.

Doch bis es soweit war, mussten Graf und Wendler ihre Planungen für den Neubau mehrfach überarbeiten, nachdem erste Entwürfe im Gemeinderat auf Ablehnung gestoßen waren. Mitte Juli wurde der Bebauungsplan dann rechtskräftig. Dem Abbruch stand eigentlich nichts mehr im Wege. Doch Nachfragen, wer eigentlich den Container aufstellen ließ, brachten eine ganz neue Entwicklung ans Licht.

Container für bewegliche Teile

Denn nicht mehr die Bavaria Wohnbaupartner ist Investorin des Millionenprojekts, sondern seit Dezember nun Architekt Werner Wendler auch als Generalunternehmer. Er sei schon von der ersten Stunde an dabei, sagt dessen ehemaliger Partner Marcus Egger von der Bavaria Wohnbaupartner. „Wendler war auch immer der, der mit Bauamtsleiter Helmut Köckeis verhandelt hat“, so Egger. Doch nach außen trat stets die Bavaria auf, bis heute. So sagt Geschäftsführer Marcus Egger bei der Frage, ob mit dem Container auch der Abbruch nun beginne:

Der richtige Abbruch beginnt im Februar. Wir nehmen jetzt die Dinge raus, die man noch brauchen kann, wie Sessel und Schränke und verschenken sie auch an die Gemeinde. Eben alles, was das Hotel Ursula so hergegeben hat. Den Container brauchen wir für das Kleinmaterial und den Schrott, der noch sortiert werden muss.

Der Container habe mit dem Abbruch selbst noch nichts zu tun. Doch Egger sagt auch: „Jetzt geht es um die Innenausstattung der Baubeschreibung, die wir gerade erstellen“. Anders klingt dies aus dem Mund von Wendler als neuem Eigentümer. „Wir haben im Dezember das Haus Ursula gekauft. Egger macht gar nichts mehr, keine Werbung, keinen Verkauf“. Das mache nun seine Firma ganz alleine, die MW-Eigenheimbau in Ismaning.

Die MW-Eigenheimbau ist neue Eigentümerin des künftigen Geschäfts- und Wohnhauses. /Foto: K.Wiendl

Ihre Banner füllen nun bis zur Fertigstellung der Bautafeln die leeren Schaufenster am Lindenplatz. „Egger kann gar nicht wissen, wann der Abbruch stattfindet, denn das entscheide ganz alleine ich und sonst keiner“, betont Wendler mehrmals. Denn die Vergabe für Abbruch und Bau der Tiefgarage an eine Baufirma sei noch gar nicht erfolgt, da alles zeitlich passen müsse. „Übergangslos muss auch die Spundung in den Untergrund getrieben werden, damit die Baustelle zügig vorangehen kann“, erklärt Architekt Wendler.

Abbruch im Februar?

Egger könne das Grundstück noch so lange betreten, bis alles „bankmäßig“ abgeschlossen sei. „Wir warten auf die Zahlung an Eggers Bank. Bis diese uns bestätigt, dass die Kaufsumme komplett bezahlt ist, kann er noch bewegliche Sachen aus dem Gebäude nehmen“, so Wendler. Natürlich habe er nichts dagegen, wenn das Gebäude noch entsorgt werde, „dann brauche ich es nicht bezahlen“. Ab dem Zahltag sei es dann vorbei.

„Die Eintragung im Grundbuch ist bereits erfolgt, daher dürfte unsere Überweisung bald ankommen“, hofft Investor Wendler von der MW-Eigenheimbau GmbH. Bauamtsleiter Helmut Köckeis indes geht von einem Abbruch im Februar aus, wie er der Tegernseer Stimme bestätigt. „Dieser Tage wurde ein Abbruchantrag von der MW-Eigenheimbau eingereicht, der an das Landratsamt weitergeleitet wurde“. Daher gehe er „schon davon aus, dass dies jetzt zügig durchgeführt werden soll“. Ein simpler Container bringt die überraschende Auflösung, wer nun für die künftige Großbaustelle im Ortszentrum zuständig ist.

Kreuth feiert Prädikat Bergsteigerdorf – Termin steht

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Der Weg ist bekanntlich das Ziel. Nun wird Bürgermeister Josef Bierschneider für seine Beharrlichkeit belohnt: Im Juli wird Kreuth das Siegel “Bergsteigerdorf” verliehen. Die Feier mit viel Prominenz soll in entsprechender Höhenlage stattfinden.

Kreuth wird Bergsteigerdorf – im Juli findet die Verleihungsfeier statt.

Die Ramsau, Schleching und Sachrang sind es schon in Bayerns Alpen. Jetzt wird auch Kreuth in diesen erlauchten Kreis von Bergsteigerdörfern aufgenommen. Insgesamt sind es dann 24 Gemeinden in Tirol, Südtirol und Bayern, die sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben haben. Dahin will Bierschneider schon seit drei Jahren, als die Idee geboren wurde, am Projekt Bergsteigerdörfer des Deutschen Alpenvereins (DAV) teilzunehmen.

Im Mai war es amtlich, nachdem der Internationale Steuerungsausschuss der Alpenvereine seine Entscheidung für Kreuth bekanntgab. Gut ein Jahr später – am 13. Juli – soll nun die Verleihungsfeier stattfinden. Laut Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) auf der Königsalm in über 1.100 Meter Höhe. „Nähere Details müssen in den nächsten Wochen noch ausgearbeitet werden“, so der Bürgermeister.

Das Festtagskomitee treffe sich noch im Januar zur nächsten Sitzung. Der Termin im Juli liege zum einen im vorgegebenen Zeitkorridor des DAV und hänge zum anderen an den Terminplanungen von Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf und ihrer Kabinettskollegin, Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Beide waren auch bei den Zeremonien der anderen bayerischen Bergsteigerdörfer anwesend, so Bierschneider.

Partnerbetriebe werden überprüft

Der Haken an der Erfolgsgeschichte: Nicht jeder Ortsteil von Kreuth wird zum Bergsteigerdorf gehören. Ein Kriterium dafür sei, so Bierschneider im Juni auf der Bürgerversammlung, dass Bergsteigerdörfer nicht mehr als 2.500 Einwohner haben dürfen. Kreuth aber zähle knapp 3.700 Einwohner. Daher sei man nur mit dem Ortskern und ein paar Ortsteilen bis Scharling in die Bewerbung gegangen, denn von dort würden auch die Bergtouren beginnen.

„Weißach und Ringsee sind zu nahe am Tegernsee und passen nicht dazu“, so Bierschneider damals. Ihm sei nahegelegt worden, hier eine Abgrenzung zu schaffen. Der DAV-Projektleiter Tobias Hipp war der Ansicht, „dass der Ortsteil Weißach nichts mit einem Bergsteigerdorf zu tun hat. Das passt nicht, deshalb darf sich Weißach auch nicht mit dem Gütesiegel schmücken“. Hipp wollte „auch nicht gleich die Türe für Partnerbetriebe in Weißach zumachen“.

Entscheidend sei, wer sich eigne. Doch ganz Kreuth würde von dem Titel “Bergsteigerdorf” profitieren. Seitdem lautete die Devise, Partnerbetriebe zu finden, die sich mit der „Philosophie des DAV identifizieren“. Doch das Prädikat gibt es nicht umsonst. Wer mit dem Siegel Partnerbetrieb werben will, den kann je nach Größe des Betriebes der Mitgliedsbeitrag bis zu 200 Euro pro Jahr Kosten.

Broschüre dank Fördergeldern in Arbeit

„Mittlerweile haben über 20 Betriebe Interesse angemeldet, Partnerbetrieb zu werden“, so Bierschneider nun auf Nachfrage. Der zuständige Referent beim DAV werde diese Betriebe im Laufe des Januar/Februar besuchen. Er wolle abklären, ob die Vorgaben des DAV erfüllt werden. „Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass alle interessierten Betriebe auch den Status Partnerbetrieb vom DAV bekommen“, glaubt Bierschneider.

In Arbeit sei auch die Broschüre, nachdem Kreuth Ende November den Förderbescheid des Wirtschaftsministeriums erhalten habe. Mit diesem werde auch die Broschüre finanziert, so Bierschneider. Inzwischen habe das Redaktionsteam getagt und die Aufgaben verteilt. „Zielsetzung ist, dass die Broschüre spätestens im Mai gedruckt vorliegt“. Dann wird auch klar sein, ob es künftig einen Bergsteigerbus, wie berichtet, zwischen Kreuth und Glashütte geben wird.

Wanderer von Herzogin ausgebremst

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Es ist ein diffiziles Verbot, das Herzogin Helene in Bayern für ihre Ländereien rund um Siebenhütten erlassen hat. Sie will ihr Rotwild im Winter vor Menschen und Hunden schützen. Es geht unter anderem um “jagdliche Interessen”. Dabei hätte alles noch schlimmer kommen können.

Herzogin Helene in Bayern vor ihrem Besitz in Wildbad Kreuth / Archivbild Klaus Wiendl

Es gab zwei Themen, die die Sitzung des Gemeinderats in Kreuth am Donnerstagabend prägten. Zum einen war es angesichts der bevorstehenden Auszeichnung zum Bergsteigerdorf die künftige Mobilität mit einem geplanten Bergsteigerbus. Andererseits die Aussperrung von Wanderern in den Wintermonaten auf dem beliebten Rundweg nach Siebenhütten.

Dort dürfen Fußgänger von Dezember bis März im Wildschutzgebiet Hohlenstein nur noch zwischen 8 und 12 Uhr unterwegs sein. Hunde sind in den Wintermonaten grundsätzlich verboten. Denn in dem Wandergebiet befinde sich der bewährte Fütterungsstandort zum Schutz des Rotwildbestands der Herzogin, so die Begründung des Landratsamts.

Für Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) kommt dieses Verdikt womöglich zur Unzeit, da er doch gerade die Werbetrommel für Kreuths nachhaltigen Tourismus mit Blick auf das Prädikat Bergsteigerdorf rührt. In vier Arbeitskreisen sollen alle Möglichkeiten der Vermarktung ausgelotet werden. Und dann diese Meldungen, dass Wanderer ausgesperrt werden.

Tierbeobachtung als „Besuchermagnet“

In diesem Spagat war Bierschneider sichtlich um einen Konsens bemüht. Denn es hätte noch viel schlimmer kommen können, wie er im Beisein der Herzogin gestern Abend seinem Gemeinderat erklärte. Vom Landratsamt und der Herzogin sei ursprünglich angedacht worden, den Weg nach Siebenhütten in den Wintermonaten ganztägig zu sperren.

In einer gemeinsamen Besprechung haben wir als Gemeinde dann eine Lockerung der strengen Regelung erreicht. Jetzt können die Wanderer wenigstens am Vormittag unterwegs sein.

Bierschneider verwies auf die jagdlichen Interessen, da die Fütterung des Rotwildes durch freilaufende Hunde gestört werde. Um dies zu unterbinden, sei ursprünglich auch an eine Anleinpflicht für Hunde gedacht worden. Doch man habe dies wieder verworfen. Überlegt worden sei aber ebenso, wie man in der Bevölkerung ein Verständnis für das Thema Wildschutzgebiet wecken könne.

Eine ähnliche Schaufütterung gab es schon einmal unweit der Schwaigeralm in Kreuth.

Dabei sei Kreuth in den Gesprächen mit dem Landratsamt und der Herzoglichen Verwaltung auch auf die Idee einer Schaufütterung gekommen, wie es sie schon einmal hinter der Schwaigeralm gegeben habe. Momentan sei dies aber wegen der baulichen Situation im Wildschutzgebiet noch nicht möglich.

Eine Wildfütterung erleben zu können, wäre laut Bierschneider ein Besuchermagnet für Gäste und Einheimische. „Es wäre schön, wenn man so etwas wieder schaffen könnte. Das würde Verständnis wecken, weil man sieht, was geschützt wird“. Womöglich wäre eine behutsame Tierbeobachtung ein werbewirksamer Pluspunkt für das künftige Bergsteigerdorf.

Bergsteigerbus nimmt Fahrt auf

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Die Verleihung des Siegels Bergsteigerdorf im Juli an Kreuth wirft ihre Schatten voraus. Damit die Wanderrouten auch ohne eigenem Pkw erreicht werden können, soll ein Bergsteigerbus eingesetzt werden. Noch aber sind einige Details unklar, daher bleiben auch die genauen Kosten noch vage.

Der RVO will auch in Kreuth einen Bergsteigerbus einsetzen.

Ab dem 13. Juli gehört Kreuth zum erlauchten Kreis der insgesamt 24 Bergsteigerdörfer in den Alpen. Doch bis es soweit ist, jagt ein Arbeitskreis den anderen. Es gibt sie für die Broschüre, die Eröffnungsfeier, für künftige Veranstaltungen, die die Philosophie Bergsteigerdorf mit Leben erfüllen sollen und als vierten Arbeitskreis die Verbesserung der Mobilität.

Dieser hatte laut Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) bereits im Dezember getagt. Dabei sei auch ein Bergsteigerbus zur Sprache gekommen, da die Gemeinde an den Ausgangspunkten der Wanderungen noch nicht „optimal“ aufgestellt sei. Es sollte für Einheimische wie Tagesgäste aus München von Interesse sein, auf den RVO-Bus umzusteigen. Um die Attraktivität des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) zu steigern, soll dies jetzt mit einem zusätzlichen Bus bis hin zur Landesgrenze nach Österreich möglich werden.

Doch wie so etwas aussehen könnte, dafür gibt es noch viele Varianten, wie RVO-Betriebsleiter Peter Bartl den Kreuther Gemeinderäten gestern klarmachte. Soll es ein kleinerer Bus mit acht Plätzen werden, oder eine Minibus mit 24 Sitz- und 15 Stehplätzen? Wie soll die Taktung aussehen, reicht der Linienbus bis zur Klamm oder eingeschränkt bis nach Stuben? Denn von Bayerwald bis nach Stuben sei die Verbindung noch sehr ausgedünnt. Dort finde nur eine Grundversorgung zu Schulzeiten statt.

RVO gibt sich „flexibel“

Für Bartl mache es Sinn, den Takt von Kreuth aus mit einem Minibus zu „verdichten“. Zunächst halte er es aber zum Start für sinnvoller, einen achtsitzigen Mercedes-Sprinter einzusetzen, denn dieser habe auch den modernsten Dieselmotor der Euronorm 6. Gerade für ein Bergsteigerdorf sei dieser „alternativlos“. Weniger sinnvoll hielt Bartl Bierschneiders Vorschlag, den Bergsteigerbus an die Ringlinie in Weißach anzubinden:

Da verzettelt man sich, wenn der Bus an der Weißach rumgondelt.

Nötiger wäre dieser zwischen der Ortsmitte und Bayerwald. Für möglich hält Bartl dagegen, dass ein Fahrgast von der Glashütte kommend dann auch im Ortsnahbereich bis Scharling noch nach Hause gefahren werde, ohne „dass er nochmals rausgeschmissen wird“. Dies wäre für ihn eine „schönere Alternative“.

„Wir müssen unbedingt zeitnah flexibel sein“, forderte Gemeinderat Martin Walch (SPD), „es wäre fatal, wenn Leute wegen der Größe des Fahrzeugs nicht mitgenommen werden könnten“. Deshalb sei er für den Einsatz des 24-sitzigen Busses am Wochenende und den achtsitzigen Sprinter wochentags. „Es ist großartig, dass sich der RVO so flexibel zeigt“, lobte Elisabeth Hartwig (CSU). „Doch im Herbst reicht ein Achtsitzer nicht“, gab Josef Kandlinger (CSU) zu bedenken. Für Sebastian Marschall (FWG) muss „das Angebot mit Fahrplan von Anfang an stehen, damit sich der Gast darauf einstellen kann“.

Kosten sind noch unklar

Ungeklärt seien auch noch die Kosten für die Fahrgäste, „weil die meisten Urlauber eine Gästekarte haben“. Tagesgäste und Einheimische würden nur auf den Bus umsteigen, wenn dieser für sie kostenlos ist, glaubt Bierschneider. „Wenn man die Leistungen aufbläst, kostet der Bus natürlich der Gemeinde mehr“, gab Bartl zu bedenken. Zunächst soll der Bergsteigerbus von Mai bis Oktober eingesetzt werden.

Josef Bierschneider freut sich darauf, dass seine Gemeinde Bergsteigerdorf wird.

„Bezüglich der Kosten für den Bus haben wir eine von-bis-Zahl“, so Bierschneider auf Nachfrage. Diese hänge davon ab, ob ein 8-Sitzer oder ein 24-Sitzer-Bus zum Einsatz kommt und wie oft der Bus pro Tag und in welchem Zeitraum fährt, so Bierschneider. „Hier liegen wir in einem Bereich zwischen 45.000 und 65.000 Euro. Da wir im Jahr 2018 den Bus erst mit der Siegelverleihung im Juli starten wollen, wird es für 2018 entsprechend nur anteilig sein“. Die Gemeinde plane eine zweijährige Probezeit.

Einig war man sich, dass der Bus das Logo des Bergsteigerdorfes haben müsse. Es dürfe aber keine „Volldekorierung wie beim Skibus in Rottach“ werden, so Bartl. „Aber es muss ein Schriftzug mit Wiedererkennungswert sein“.

Weiterhin Rätselraten um Wildbad Kreuth

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Nur in kleinen Dosen erfährt die Öffentlichkeit, wie Herzogin Helene in Bayern die einstige Tagungsstätte in Wildbad Kreuth wieder zu einem Sanatorium umbauen will. Zu einem konkreten Investor schweigt die Hausherrin. Dafür schafft sie Fakten mit weiteren Parkplätzen.

Links entlang der Zufahrt zum Königssaal soll auf der Freifläche ein Parkstreifen für 90 Fahrzeuge geschaffen werden.

Vor zwei Jahren um diese Zeit herrschte noch reger Betrieb in der parteinahen Hanns-Seidel-Stiftung. Die CSU hielt ihre Winterklausur ab und Heerscharen von Politikern und Journalisten mit Kamerapulks gaben sich die Klinken in die Hand. Eindrucksvolle Winterlandschaften mit dem herzoglichen Haus im Scheinwerferlicht gingen um die Welt. Eine unbezahlbare Werbung für Kreuth. Jetzt tagten die Christsozialen im Kloster Seeon und im Wildbad macht sich Friedhofsruhe breit. Zumal auch das angrenzende Alte Bad als Gaststätte inzwischen geschlossen ist.

Wäre da nicht die letzte Meldung, die aufhorchen ließ:  Die Sperrung eines Wanderwegs. Herzogin Helene lässt den Rundweg nach Siebenhütten wegen des Tierwohls im Winter nur vormittags begehen. Weniger brisant hingegen war ihre Bauvoranfrage im Kreuther Gemeinderat zur „Schaffung von Parkplätzen für die Festsaalnutzung in Wildbad Kreuth“, die sie als Zuhörerin aufmerksam verfolgte.

Statt Shuttle-Service Parkplätze auf der Freifläche

Während für das Sanatorium bereits 65 Stellplätze festgelegt wurden, fehlte noch der Schlüssel der notwendigen Parkplätze bei Großveranstaltungen im Festsaal. Dieser wiederum ist abhängig von den Sitzplätzen. Je fünf Sitzplätze erfordern einen Stellplatz. 90 sollen es nach den Vorstellungen der Herzogin werden. Bislang war ein Teil der Parkplätze auf dem Gernberg-Parkplatz an der B307 vorgesehen. Von dort sollte ein Shuttlebus eingesetzt werden.

„Ich habe der Herzogin erklärt, dass dies zu Schwierigkeiten führen könnte, wenn der Parkplatz so weit weg ist“, erklärte Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU). Deshalb sei es günstig, wenn die Herzogin auf dem Plateau vor ihrem denkmalgeschützten Gebäudetrakt eine Fläche zum Parken schaffen könnte. Damit seien für Großveranstaltungen im Festsaal genügend Stellplätze vorhanden. Für ihn, so Bierschneider, „mache das Sinn“. Die zusätzlichen Parkplätze sollen auf einer Länge von 300 Metern entlang der Zufahrt zum Festsaal entstehen. Der bisherige Bankettstreifen müsste auf eine Tiefe von fünf Metern befestigt werden.

Nachfragen? Keine Chance

Laut Bierschneider muss der Humus abgetragen, Kies aufgefüllt und dann wieder begrünt werden. „So könnten nur bei Sonderveranstaltungen im Festsaal dort ca. 90 Autos im rechten Winkel zur Zufahrt parken“. Bisher haben die Autos bei Großveranstaltungen, wie beispielsweise dem Musikfest, noch auf dem unbefestigten Bankett längs geparkt. Für Martin Walch (SPD) betonte:

Das ist ein ziemlicher Eingriff in die freie Fläche, deshalb sollte es auch möglich sein, nach einer Veranstaltung den Streifen wieder zu renaturieren. Damit nicht der Eindruck entsteht, es ist ein Dauerparkplatz.

Einstimmig genehmigte der Gemeinderat die zusätzlichen Parkplätze. Zum aktuellen Stand einer Vertragsunterzeichnung mit einem Investor erfuhr die Öffentlichkeit nichts. Schnell war die Herzogin wieder aus dem Ratssaal entschwunden. Nachfragen waren nicht möglich.


Kein “Jungbrunnen” an der Riedlerbrücke

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Den Rastplatz mit einem schmucken Brunnen an der Weißach gibt es seit Mitte Oktober, doch allein der passende Name fehlte bisher. Die Bürger durften Vorschläge einreichen. Nun ist ein Name gefunden. Der “Jungbrunnen von Kreuth” wurde es nicht.

Das Kreuther Dorfplatzerl an der Riedlerbrücke hat einen Namen.

15.000 Euro hat die Gemeinde Kreuth in die Neugestaltung des Platzerls im Ortszentrum investiert. Knapp 4.000 Euro steuerten sieben Spender bei. Dort, wo früher ein baufälliger Kiosk an der Riedlerbrücke stand, präsentieren sich jetzt ein schmucker Brunnen, eine Bank zum Verweilen und ein restauriertes Feldkreuz.

Um dies in Angriff nehmen zu können, hatten die Kreuther einen langfristigen Pachtvertrag mit den Staatsforsten als Eigentümer geschlossen und den leer stehenden Kiosk abreißen lassen. Zudem soll den zentral gelegenen Platz noch ein spezieller Radlständer ergänzen. Er wird mit einer Ladestation samt vier Steckdosen ausgestattet, an der E-Bikes zapfen können. Auch die Radler selbst sollen auftanken können, wie Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider bei der Einweihung Mitte Oktober erklärte:

Am Brunnen kann man seine Flaschen auffüllen. Ich glaube, die Neugestaltung ist sehr gelungen.

Nachdem die Bürger Kreuths über die Medien um eine Namensfindung gebeten wurden, gingen insgesamt 15 Vorschläge ein, wie Bierschneider am vergangenen Donnerstag im Gemeinderat verkündete. Mehrfach vorgeschlagen wurde die Bezeichnung Europaplatz. Diesen Namen hielt Bierschneider für eine gute Idee, nachdem derzeit wieder an den Grundfesten Europas gesägt werde. „Das ist ein sehr hehrer Anspruch für das Platzerl“, lobte Martin Walch (SPD) amüsiert.

Weitere Vorschläge waren: Riedler Platz, Dorfbrunnen, Zum Spender, Leonhardplatz, St.-Leonhard-Platz, Jungbrunnen von Kreuth, Rolf-Schieder-Platz (nach dem Inhaber des früher dort befindlichen Kiosks), Partnerschaftsplatz Achenkirch – Prunay-en-Yvelines, Batzn-Platzl, Weißach-Kreisel, Greiter Platz (nach der Vorgängerin von Schieder als Kioskbetreiber), Brunnenplatz, Europaplatz, Thomas-Mann-Platz und Leonhardstoana Platz.

Monsignore Waldschütz bei der Segnung des neuen Platzes an der Riedlerbrücke in Kreuth / Foto: Felix Wolf

Die Frage im Gemeinderat war, ob es für die Wahl „eine Jury“ brauche oder ob über die Vorschläge gleich abgestimmt werden sollte. Entsprechende Wahlzettel mit allen Vorschlägen waren bereits vorbereitet, die nur mit einem „Kreuzerl“, so Bierschneider, versehen werden mussten.

Man entschied sich für eine sofortige Abstimmung. In die Stichwahl schaffte es der Europaplatz nicht, dafür der „Kreuther Dorfbrunnen“ mit acht Stimmen knapp vor dem Riedler Platz. Auch in einem vereinigten Europa ist eben den Kreuthern das Hemd näher als die Hose.

Villa am See passé

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Am Abend beschäftigt sich der Tegernseer Stadtrat in einer Sondersitzung auch mit dem stillgelegten Hotel und Gourmetrestaurant Villa am See. Nach Auskunft des Bürgermeisters ist der Betrieb „dauerhaft“ eingestellt. Doch mit einem Bebauungsplan will er nun Schlimmeres verhindern.

Ist die Attraktivität der Villa am See trotz bester Seelage verblasst? Unklar ist jedenfalls, was mit dem Gebäudekomplex künftig passiert. / Foto: K. Wiendl

Seitdem Sternekoch Erich Schwingshackl im September das Handtuch geworfen hat, stehen Gebäudekomplex, Seepavillon und Schiffsbistro verwaist an der Schwaighofstraße. Nach Informationen der Tegernseer Stimme hatte Unternehmer Klaus Hurler schon seit mehr als einem Jahr den Vorsatz, sein Hotel Villa am See zu verkaufen. Dies bestätigte damals seine Frau Gabrielle Hurler der Tegernseer Stimme.

„Wir wollen es in andere Hände geben“, erklärte sie, „wir sind jetzt in einem gewissen Alter, wo man etwas nicht mehr betreiben und etwas loswerden will“. Völlig überrascht von der Entwicklung wurde seinerzeit Schwingshackl, der sowohl das Restaurant wie auch das Hotel als Pächter betrieb. Das Hotel beherbergt neben sieben Doppelzimmern und fünf Suiten den Gastronomie-Bereich samt idyllisch gelegenem Seepavillon. Offensichtlich zieht sich der Unternehmer Klaus Hurler immer mehr von seinen Gastronomie- und Hotel-Betrieben im Tegernseer Tal zurück.

War es Ende 2013 die traditionsreiche Fährhütte, die zur Pacht an ein Unternehmen der Althoff-Hotelgruppe ging, so ist jetzt das Ende der Villa am See eingeläutet. Denn laut Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) „ist der Hotel- und Restaurantbetrieb dauerhaft eingestellt“. Damit die „weitere touristische Nutzung“ gesichert ist, denkt der Stadtrat an „die Aufstellung eines Bebauungsplans”. Ziel sei es, so Hagn, „dass der Eigentümer seine künftigen Pläne rechtzeitig mit uns abstimmt“. Wer der aktuelle Eigentümer ist, konnte Hagn nicht sagen. Er wisse nicht, „ob bereits verkauft ist“.

Hurler zieht sich zurück

Der gebürtige Südtiroler Schwingshackl hatte das Restaurant in der Villa am See gemeinsam mit seiner Partnerin im Frühjahr 2012 übernommen. Damit begann die Schwingshackl Esskultur am Tegernsee. In wenigen Monaten erkochte er sich auch hier einen Michelin-Stern und reihte sich in die Riege der Tegernseer Sterneköche ein. Anfang 2014 übernahm Schwingshackl auch den Hotelbetrieb.

Denn Eigentümer Klaus Hurler zog sich aus dem operativen Geschäft zurück, obwohl er vor zwei Jahren noch Umbaupläne für die Villa am See hatte. Das Pavillondach auf der Terrasse sollte vergrößert, Eingang und Lobby neu gestaltet werden. Doch offensichtlich verblasste die Attraktivität der Villa am See. Nun habe er keine Lust mehr auf ein Hotel, „schon gar nicht am Tegernsee“, wird Hurler zitiert. Somit bleibt zunächst offen, was mit dem Gebäudekomplex in bester Seelage geschieht.

Peter Horst krachend gescheitert

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Die Entscheidung ist gefallen. Er wollte als „Bürgeranwalt“ kandidieren, doch die Bürger verweigerten Peter Horst die Gefolgschaft für seine Bewerbung um den Chefsessel im Rathaus Gmund. Am Ende wäre er aber auch mit der nötigen Anzahl an Unterschriften nicht als Kandidat zugelassen worden.

Peter Horst wird nicht als Kandidat in Gmund zugelassen

Nun ist es amtlich. Nur drei Kandidaten werden auf den Wahlzetteln stehen. Alfons Besel (Freie Wähler), Franz von Preysing (CSU) und Johann Schmid (SPD) werden bis zur Wahl am 25. Februar um die Gunst der Wähler ringen. Der parteifreie Rechtsanwalt Horst schaffte es bis gestern 12 Uhr nicht, 120 Bürger zu motivieren, ihn auf der Unterschriftenliste im Rathaus zu unterstützen.

Der streitbare Gmunder lag weiter unter dem nötigen Quorum. Er konnte nur 14 Stimmen für sich verbuchen, wie Wahlleiter Florian Ruml vor dem Wahlausschuss feststellte. Ein beachtlicher Mangel sei, dass die Anwesenheitsliste zur Aufstellungsversammlung nicht den eingereichten Unterlagen beilag, obwohl Horst rechtzeitig von der Gemeinde darauf hingewiesen wurde, so Ruml.

Nur 14 Gmunder bekannten sich zu Horst

Allein damit sei der Wahlvorschlag schon ungültig. Ein weiteres Versäumnis sei, dass die gesetzliche Frist zur Ladung der Aufstellungsversammlung nicht eingehalten wurde. Der dritte Fehler von Horst war, dass „Gmund aktiv“ als nicht organisierte Wählergruppe „nicht form- und fristgerecht“ und öffentlich die Aufstellungsversammlung ankündigte, wie es das Wahlrecht vorsieht. „Dieser Mangel konnte nicht mehr behoben werden“, so Ruml, „denn die Frist war am 4. Januar abgelaufen“.

Somit war es im Grunde unerheblich, wie viele Unterschriften Horst auf der Unterstützerliste im Rathaus noch für sich verbuchen kann. Erforderlich waren angesichts der Einwohnerzahl von Gmund 120 Unterschriften, doch nur 14 Gmunder bekannten sich zu Horst. Obwohl schon früh klar wurde, so Ruml, dass Horst als Kandidat keine der Voraussetzungen erfüllen würde, musste die Unterschriftenliste dennoch ausgelegt werden. Denn über die Gültigkeit des Wahlvorschlags entscheide nur der Wahlausschuss, damit dessen Votum nicht anfechtbar sei.

Ein Kandidat macht sich unbeliebt

Horst war relativ spät ins Rennen gegangen. Erst Ende Dezember hatte er sich zur Kandidatur entschlossen und kurzfristig ein Wahlprogramm zusammengeschustert. Für Verärgerung sorgte er quer durch den Landkreis, als Horst eine angebliche Schließung der Bahnstrecke zwischen Gmund und Tegernsee kolportierte. „Das ist falsch und gegenstandslos“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Bahn-Gesellschafter-Vertreter Wolfgang Rzehak (Landkreis), Johannes Hagn (Tegernsee) und Georg von Preysing (Gmund). „Dies wurde zu keinem Zeitpunkt diskutiert. Die Bahnverbindung bis nach Tegernsee ist unverzichtbar.“

Für Rzehak war schnell klar, was er als Wähler in Gmund von dem Kandidaten hält. Auf seiner Facebook-Seite meinte der Grünen-Landrat nur: „Nicht wählbar und als Bürgermeisterkandidat nicht geeignet“. Damit distanzierte sich Rzehak von den beiden Gemeinderätinnen seiner Partei, von Helga und Laura Wagner. Sie hatten dem „Außenseiter“ ihre Unterstützung zugesagt, damit „es wirklich einen Wandel geben kann für Gmund.“ Dies aber sei eine absolute Privatmeinung von Helga und Laura Wagner und nicht mit den Grünen vor Ort abgesprochen, konterte Rzehak. „Damit keine Missverständnisse aufkommen: Es gibt keine Unterstützung der Gmunder Grünen oder des Kreisverbandes der Grünen für Herrn Horst“, schrieb Rzehak unmissverständlich. Horst hatte auch damit geworben, er werde von der Gemeindefraktion der Grünen unterstützt. Deren Logo hatte er auch widerrechtlich verwendet.

Nach der Entscheidung des Wahlausschusses heute, dass Horsts Kandidatur „ungültig“ ist, bleibt es dabei, dass es nur drei Kandidaten zur Wahl des Bürgermeisters in Gmund gibt. Sie alle erfüllen die für den Wahlausschuss relevanten Vorgaben. Der Sieger übernimmt am 1. April das Amt des Ortsvorstehers.

Medical-Park will Jodbad-Areal kaufen

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Die Gemeinde vertraut noch fest darauf, dass die Schweizer Sports Excellence Group (SME) die Kaufoption für das etwa 7 Millionen teure Jodbad-Grundstück ziehen wird. Doch nun lässt ein Kaufangebot des Medical Parks aufhorchen.

Medical Park äußert in einem Schreiben an Bürgermeister Höß Interesse am Kauf des Jodbad-Areals.


Das Schreiben der Konzernzentrale, das der Tegernseer Stimme exklusiv vorliegt, ist an Bürgermeister Peter Höß gerichtet. Dieser lässt durch seinen Geschäftsführer Hilmar Danziger auf Anfrage zur gleichen Thematik ausrichten, dass „sich die Ablaufmodalitäten des Kaufabschlusses zwischen der Fa. SME und der Gemeinde Bad Wiessee zeitlich voll im Plan befinden. Wenn der Kauf vollumfänglich abgeschlossen sein wird, wird es eine Pressemitteilung seitens der Fa. SME geben“, so Danzinger heute.

Schreiben an den Bürgermeister

Da lag der Gemeinde das Angebot des größten Arbeitgebers in Bad Wiessee bereits vor, worüber auch die Fraktionsvorsitzenden informiert wurden. Wörtlich heißt es in dem Schreiben des Vorstandsvorsitzenden Dr. med. Ulrich R. Maurer vom 15. Januar:

Aus der lokalen Presse haben wir erfahren, dass die Baugenehmigung für das Projekt SME Group durch das Landratsamt Miesbach erteilt wurde. Uns ist bekannt, dass die Ausübung der Option durch die SMEW Group von einer Zahlung bis zum 12.01.2018 abhängig ist.Wie wir nun erfahren haben, hat SMEW bis zum heutigen Tage weder die ihr eingeräumte Option ausgeübt, noch die damit verbundene Zahlung geleistet. Damit hat der potentielle Käufer seine Option ungenutzt verstreichen lassen.

Bereits Anfang des Jahres haben wir Ihnen mitgeteilt, dass Medical Park am Erwerb des Jodschwefelbad-Grundstücks interessiert ist. Wir sind mit Abstand der größte Gesundheitsanbieter vor Ort und verfügen über die notwendige Erfahrung sowie finanziellen Ressourcen, um das Projekt sofort übernehmen und in enger Abstimmung mit der Gemeinde den gesamten Gesundheitsstandort Bad Wiessee erfolgreich zu entwickeln.

Im Grunde sind wir bereit, das bislang für die SME Group optionierte Grundstück zu dem mit dieser vereinbarten Kaufpreis zu erwerben. Darüber hinaus sind wir bereit, die Risiken und Kosten das Abbruches gemeinsam mit der Gemeinde Bad Wiessee zu tragen.

Wie Sie bereits wissen, ist Medical Park ein in Bad Wiessee seit Jahren angesiedeltes Unternehmen, welches durch seine kommunalen Abgaben (Kurbeiträge sowie fremdenverkehrsabgaben) in diesen beiden Bereichen des Haushalts über 50 Prozent der Einnahmen generiert. Die von uns geplante Realisierung des Projekts würde einen deutlichen Anstieg der Arbeitsplätze über alle bei uns angesiedelten Berufsgruppen bedeuten.

Medical-Park hat nötige finanzielle Ressourcen

Wir betonen ausdrücklich, dass die komplette Finanzierung des Kaufpreises für das Grundstück wie auch die anschließenden Investitionen gesichert ist. Des Weiteren sichern wir einen kurzfristigen Abschluss des Kaufvertrages zu.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, als größter Gesundheitsanbieter und Arbeitgeber vor Ort und im Tegernseer Tal möchten wir Ihnen und der Gemeinde Bad Wiessee die Hand reichen, um die Zukunft des Jodschwefelbad-Areals gemeinsam und erfolgreich zu gestalten. Dazu würden wir uns eine gleichwertige Behandlung wie die eines neu anzusiedelnden Unternehmens in Bad Wiessee wünschen. Wir bitten um einen kurzfristigen Gesprächstermin. Gezeichnet: Dr Maurer.

Was sagt Höß zum Angebot?

Auf Nachfrage der TS ist in der Unternehmensleitung des Medical-Parks zu erfahren, dass sich Bürgermeister Peter Höß noch nicht in Amerang gemeldet haben soll. Es dürfte die nächsten Tage und Wochen äußerst interessant werden, wie Höß mit dem verlockenden Angebot vom Medical Park umgehen wird.

Grünes Licht für Klinik und Sanatorium in Tegernsee

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Im Vorfeld war der Baubauungsplan noch umstritten. Der Bauherr musste mehr Stellplätze schaffen. In der gestrigen Sondersitzung kamen auch nochmals die Bedenken der Tegernseer Interessengemeinschaft zur Sprache. Doch die Einwände der Bürger hatten keine Chancen.

Entwürfe für Sanatorium und Klinkbauten des Bauherrn Burkhart / Foto: Klaus Dieter Burkhart

Klaus Dieter Burkharts Projekt auf dem 1,5 Hektar großen Grundstück ist auf der Zielgeraden. Er will darauf Ecke Schwaighof- und Perronstraße drei, je vierstöckige, mit Giebeln und Gauben gestaltete Häuser bauen. Insgesamt sollen 121 Zimmer und sieben Wohnungen für Mitarbeiter entstehen. Dazu eine Tiefgarage mit 59 Plätzen, oberirdisch sollen 26 Autos parken können.

Und diese Stellplätze waren der eigentliche Knackpunkt. Sie reichten den Tegernseer Stadträten nicht, weil sie dem Projekt mit Klinik und Sanatorium nicht gerecht würden. Burkhart, Chef des Deutschen Zentrums für Frischzellentherapie, musste nachbessern. Dieser Forderung kam er nun nach. Er überarbeitete sein Konzept und plante laut Bauamtsleiterin Bettina Koch weitere 30 Tiefgaragenplätze im Haus eins ein. Insgesamt seien es somit 89 unterirdische und 26 oberirdische Stellplätze.

Umfassendes Mitspracherecht für Tegernsee

Davon sind 30 Stellplätze für Mitarbeiter und Besucher vorzuhalten. Burkharts Kommentar dazu: „Ich hoffe wir brauchen sie. Die Ein- und Ausfahrten haben uns viel Geld gekostet“. Laut des Verkehrsgutachters bestehe für die insgesamt 115 Stellplätze kein Änderungsbedarf seiner bisherigen Empfehlungen. Ebenfalls unverändert bleibe dadurch die Staugefahr am Kontenpunkt Bundesstraße zur Perronstraße. Deshalb sehe der Sachverständige laut Bauamtsleiterin Koch auch keine Notwendigkeit einer Linksabbiegerspur. Und der Schallschutz erfülle die Norm.

Ausdrücklich wies Koch darauf hin, dass die Gutachter für Emission und Verkehr „von der Stadt beauftragt werden“. Die Befürchtungen, dass das Nutzungskonzept für Klinik und Sanatorium nicht funktionieren könnte, entkräftete Koch damit, dass der vorhabenbezogene Bebauungsplan eine Baupflicht innerhalb bestimmter Fristen beinhalte.

Ohne Mitwirkung der Stadt wird es keine Erweiterungen oder Alternativen geben.

Die Stadt habe ein „umfassendes Mitspracherecht“. Der Bauherr müsse auch nachweisen können, dass „er in der Lage ist“, das Projekt finanziell zu stemmen. „Die entsprechenden Finanzierungsbestätigungen einer Bank oder von Wirtschaftsprüfern sind im Durchführungsvertrag vorzulegen“, erklärte Koch.

Interessengemeinschaft auf verlorenem Posten

Die Einwände der Interessengemeinschaft Perronstraße, dass die Stellplätze nicht ausreichen würden und man daher ein Zuparken der Nachbarschaft befürchte, seien zuletzt ausreichend behandelt worden wurden. Dass die Nachbarn Burkharts auch seine Frischzellentherapie infrage stellten, fand weiter keine Beachtung. Im Gegenteil. So lobte Andreas Obermüller (FWG), dass man jetzt eine gute Lösung gefunden habe, „da eine Verbesserung herausgekommen ist“.

Tief haben sich inzwischen die Bagger in der Perronstraße eingegraben / Foto: Klaus Wiendl

Sinn eines Bebauungsplanverfahrens sei es schließlich, alle Einwendungen zu diskutieren, damit eine Lösung komme, die für alle Vorteile habe. „Das haben wir geschafft“, sagte Obermüller. Heino von Hammerstein (BL) hielt es für eine „gute Entscheidung“ des Bauherrn, die Pläne um 30 Stellplätze zu erweitern. „Dies schafft jetzt eine klare Situation“, vor allem, weil es unterirdische Parkplätze wären.

Dennoch hielt es Hammerstein für empfehlenswert, mit der Nachbarschaft einen „Modus Vivendi“ zu finden, um mit ihr ins Gespräch zu kommen. Burkhart zeigte sich zunächst wenig begeistert von Hammersteins Idee. Einstimmig genehmigte der Stadtrat den Bebauungsplan. Frustriert verließen zahlreiche Vertreter der Interessengemeinschaft den Rathaussaal. „Es ist immer das gleiche Spiel“, war von den Anliegern zu hören.

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